Pfaffenhofen
Erinnerung an den Bayerlhof-Bauern

Restauriertes Marterl wird an Christi Himmelfahrt feierlich gesegnet

03.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Foto: DK

Pfaffenhofen (PK) Viele Jahre war er verschwunden, jetzt ist er wieder aufgestellt worden: Einen alten Gedenkstein, den der Landwirt Georg Kaltenecker aus Seugen am Panoramaweg östlich von Förnbach gefunden hatte, hat die Stadt Pfaffenhofen jetzt restaurieren lassen.

Anfang der Woche mauerten Mitarbeiter der Stadtwerke ein Fundament und stellten den Stein unter einer Eiche am Panoramaweg, kurz nach der Abzweigung nach Seugen, wieder auf. Am Feiertag Christi Himmelfahrt wird der Gedenkstein während des Flurumgangs, der um 8.30 Uhr an der Förnbacher Kirche beginnt, gesegnet.

"An dieser Stelle verunglückte der ehrengeachtete Herr Ulrich Merkl, Bauer in Kleinarreshausen, am 5. Mai 1875 im 52. Lebensjahr" - die Inschrift auf dem Marterl war stark verwittert, ist aber jetzt nach der umfangreichen Restaurierung durch den Steinmetzbetrieb Schuster wieder klar und deutlich lesbar.

Der Heimatforscher Rudolf Schmid aus Uttenhofen hat dazu Näheres in den Förnbacher Sterbebüchern gefunden. Demnach war Ulrich Merkl, Bauer vom "Bayerlhof" in Kleinarreshausen, in der Nacht zum 5. Mai 1875 mit seinem Pferdefuhrwerk auf dem Heimweg, als sein Wagen umkippte. Am nächsten Morgen war er tot bei seinem Pferd und dem Fuhrwerk aufgefunden worden.

Der Gedenkstein hatte jahrzehntelang an der Unfallstelle gestanden, doch irgendwann war das Marterl verschwunden - bis Georg Kaltenecker es vor ein paar Monaten wieder entdeckte. Sein Anliegen, dass der Gedenkstein restauriert und wieder aufgestellt werden sollte, stieß bei der Stadt Pfaffenhofen auf offene Ohren. Einen Wunsch hat Georg Kaltenecker aber doch noch: "Vielleicht findet sich ja ein Spender für eine Bank, von der man hier die schöne Aussicht genießen könnte."