Pfaffenhofen
Auftanken am Oberen Hauptplatz

Pfaffenhofener Stadtwerke bauen Infrastruktur für Elektroautos aus

08.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:10 Uhr

Ozapft is: CSU-Stadtrat Florian Schranz (von links), Energiereferent Andreas Herrschmann, Stadtwerke-Technikchef Sebastian Brandmayr, Vorstand Stefan Eisenmann und Bürgermeister Thomas Herker an der E-Ladestation am Oberen Hauptplatz. - Foto: Herchenbach

Pfaffenhofen (PK) Zwei neue Ladestationen für Elektroautos am Oberen Hauptplatz und eine Ladekarte, mit der in ganz Europa die Akkus aufgeladen werden können, stellten die Pfaffenhofener Stadtwerke am Samstag vor.

Tanken war gestern. Was Bürgermeister Thomas Herker, die Vertreter der Stadtwerke und die ortsansässigen Autohändler präsentierten, das zeigte: Die elektromobile Zukunft ist da. Denn die Bedenken, die Autokäufer davon abhalten, ein E-Auto zu kaufen, sind weitgehend Vergangenheit. Zu den vier Ladepunkten (zwei befinden sich bereits in der Tiefgarage am Sparkassenplatz) kommen im Herbst weitere auf dem Volksfestplatz und dem Pendlerparkplatz gegenüber dem Bahnhof hinzu. Mehr noch: Unter dem gesamten Hauptplatz, erklärte Herker, seien bereits vor Jahren Leerrohre für Kabel verlegt worden, um weitere Ladesäulen installieren zu können. "Jetzt ist die Politik gefordert." Es müsse in die Zukunft investiert werden. 13 000 Euro kostet eine Ladestation. Das Geld dafür komme erst in einigen Jahren wieder rein. Aber Herker hofft auf einen "Lawineneffekt". Immerhin geht die Zahl der E-Autos, freute sich Stadtwerke-Manager Robert Pfab, "steil nach oben". 2010 gab's in Pfaffenhofen sieben Strom-Autos, 2016 schon 270. Den Trend bestätigten die Händler und beklagten, so wie Christian Heinzl-mair, dass die öffentliche Meinung von zu vielen "Aber" negativ beeinflusst würde. Eines dieser "Aber" ist die geringe Reichweite, weswegen die Hersteller Hybridfahrzeuge mit einem zusätzlichen Verbrennungsmotor bauen, was natürlich den Preis nach oben treibt. Ein rein psychologisches Problem, weil 98 Prozent aller Fahrten deutlich kürzer als 100 Kilometer sind. Es sei schon ein riesiger Fortschritt, wenn alle Zweitfahrzeuge, von denen jeder fünfte Haushalt in Deutschland eines besitzt, ein E-Auto wäre. "Damit werden Fahrten unternommen, die im statistischen Durchschnitt nicht länger als 1,7 Kilometer lang sind" - also zum Bäcker oder Supermarkt.

Auch das Durcheinander mit den verschiedenen kommunalen Ladekarten (auch die Autohersteller geben eigene aus) gehört der Vergangenheit an. Die Karte der Stadtwerke, über die auch abgerechnet wird, funktioniert über das deutschlandweite System "lade-netz.de", mit dem Pfaffenhofen jetzt eine Kooperation eingegangen ist.

Damit die beiden Flächen nicht als Parkplatz zweckentfremdet und ausschließlich zum Aufladen benutzt werden, gilt dort für andere Fahrzeuge ein absolutes Halteverbot.

Der Strom, der aus der Ladesäule fließt komme vom Windrad beziehungsweise Bürger-Energiekraftwerken, so die Betreiber. Der Platz für die Veranstaltung erwies sich im Übrigen als klug gewählt. Wegen der vorbeirauschenden Autos war die Kommunikation akustisch schwierig. E-Autos, die die Händler für Probefahrten mitgebracht hatten, sind so leise, dass nicht einmal der Start des Motors zu hören ist.