Pfaffenhofen
Eine Liebeserklärung

Adolf Andre nimmt mit "Pfaffenhofen Heimatstadt" an Songwettbewerb teil

25.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:53 Uhr

Mit ihm kam das Heimatsong-Projekt ins Rollen: der 75-jährige Niederscheyerer Vollblutmusikant Adolf Andre beim Einspielen seines Beitrags zum Liederwettbewerb im intakt-Tonstudio - Foto: Köpf/Herrmann

Pfaffenhofen (PK) Es ist wohl nicht zu hoch gegriffen, bezeichnet man Adolf Andre gewissermaßen als den „geistigen Vater“ des Pfaffenhofener Liederwettbewerbs „Dein Heimatsong“; die „Keimzelle“, wenn man so will.

In jedem Fall war er es, der vergangenen Herbst letztlich für den Anstoß sorgte, als er eines Tages bei Michael Herrmann und Patricia Descy im intakt Musikinstitut auftauchte. Mit einer besonderen Bitte sei er gekommen, so beginnt er. Er habe da ein Lied komponiert für die Hallertau und nun suche er jemanden, der ihm dieses Lied auf Kassette aufnehmen könne. „Kassette, das wird eher schwierig“, meinte Herrmann, „aber auf CD oder MP3 können wir Ihnen das aufnehmen.“ Flugs wurde ein Termin vereinbart, das Lied ausgiebig angehört und anschließend im intakt-Tonstudio aufgenommen; Herrmann an den Keyboards, Andre am Gesang.

Nun war es allerdings so, dass das Hallertau-Lied von Adolf Andre eigentlich keine Eigenkomposition war, sondern nur eine Text-Neudichtung auf ein bereits bestehendes Lied, nämlich „Mein Heimatland“ von Vico Torriani. Ein neues Lied mit völlig neuer Melodie zu komponieren, das müsse Adolf Andre mal versuchen, meinte Herrmann. Und mit eigentlich genau diesem Satz entstand das Heimatsong-Projekt. So kam eins zum anderen: Schwelte doch der Gedanke, ein Lied für Pfaffenhofen zu suchen, schon etliche Jahre bei den beiden Geschäftsführern der gemeinnützigen Pfaffenhofener Musikschule vor sich hin – ohne konkret zu werden. Da braucht es schon den Adi, wie der 75-jährige Rentner aus Niederscheyern von Freunden genannt wird.

Älteren Pfaffenhofenern muss man den Adi nicht lange vorstellen; war der gebürtige Pfaffenhofener doch in jungen Jahren lange Zeit Musikant in verschiedenen legendären Tanzmusik-Formationen, worüber er auch für unsere Zeitung immer wieder lesenswerte Geschichten und Anekdoten verfasst. 32 Jahre war der passionierte Amateurmusiker und gelernte Textilhandelskaufmann Versandleiter bei der Kleiderbügel-Firma Mawa. Den Beginn seiner musikalischen Karriere datiert er auf das Jahr 1955, als er erstmals als Sänger des Bartrios Luna, später das Luna Quartett, im Fasching im Cafe Herb auftrat. 1956 gewann der junge Bursche mit seiner Sangeskunst den ersten Preis beim Wettbewerb „Wer ko, der ko“ auf dem Pfaffenhofener Volksfest. In den 60ern und 70ern machte er dann als Sänger und Gitarrist in Reihen der „Hurricanes“ oder des Eros-Quintetts die Tanzböden in Stadt und Land unsicher. Was für ihn die Initialzündung zum Musikmachen gewesen sei? Zwei Straßenmusikanten, die Anfang der 50er an der Ecke Hauptplatz, Sonnenstraße vor der alten Post standen – und den kleinen Adi ob ihrer instrumentalen und gesanglichen Fertigkeiten begeisterten, ihm die Welt zur Musik eröffneten.

Zurück ins Heute: Noch während das Konzept für den Liederwettbewerb in Herrmann weiter heranreifte, setzte sich Adi Andre an seinen Schreibtisch und versuchte einen Text für ein nagelneues Pfaffenhofen-Lied zu schreiben. Die Ideen, was er alles in dieses Lied packen könnte, waren schnell da. Das mit der Melodie war anfangs noch etwas schwierig; doch auf Rat des Profis Herrmann dichtete Andre zunächst einen neuen Text auf einen bestehenden Song – die Wahl fiel auf den bekannten Schlager „Rote Lippen soll man küssen“ – und veränderte dann dessen Melodie, Rhythmus, Pausen und Abfolgen. Und heraus kam der erste Lied-Beitrag, ein ins Ohr gehender Schlager mit Pop- und Folk-Elementen, der im Juni dann im intakt-Tonstudio aufgenommen wurde: „Pfaffenhofen Heimatstadt“ – eine in Wort und Musik gefasste Liebeserklärung an unsere Stadt, die man, wie sämtliche andere Beiträge, unter www.heimatsong.de anhören kann.