Pfaffenhofen
Ein friedlicher Fasching

Stadt, Rettungskräfte und Polizei ziehen eine positive Bilanz über das Faschingstreiben am Hauptplatz

10.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Das Faschingstreiben am Pfaffenhofener Hauptplatz ist weitgehend ruhig abgelaufen, heißt es vonseiten der Stadt Pfaffenhofen, dem Bayerischen Roten Kreuz, der Feuerwehr und der Polizei. Neben kleineren Zwischenfällen erregte am Dienstag nur ein kleiner Hund größeres Aufsehen.

Größere Zwistigkeiten gab es laut den Verantwortlichen nicht. Immerhin feierten mehrere Tausend Besucher auf dem Hauptplatz den Faschingsausklang. "Bis auf einige kleine Auseinandersetzungen kann man durchaus von einem friedlichen Verlauf sprechen", sagt Ulrich Pöpsel, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizei Pfaffenhofen. Allerdings gerieten ein Mann und seine Freundin am Nachmittag in Streit, in den sich ein unbeteiligter 21-Jähriger einmischen wollte. Als dieser von einem Begleiter des Paares zurechtgewiesen wurde, gingen die Männer laut Polizeibericht aufeinander los. Der 33-jährige Begleiter erlitt eine Platz- und eine Bisswunde, der eigentlich Unbeteiligte klagte über Schmerzen im Hals. Doch nicht genug: Eine laut Polizeibericht aggressive Begleiterin des 21-Jährigen verletzte außerdem eine Security-Mitarbeiterin leicht und beleidigte eine Polizeibeamtin. Warum in einem anderen Fall zwei Jugendliche aneinander gerieten, ist dem Polizeibericht nach noch unklar. Einen Kopfstoß verpasste laut Polizei ein 19-Jähriger einem 15-jährigen Mädchen, das leicht verletzt wurde.

So fiel auch die Bilanz des Roten Kreuz positiv aus, die Zahl der Einsätze ging im Vergleich zu den Vorjahren zurück. Dennoch mussten drei Alkoholvergiftungen und zwei Schnittverletzungen behandelt werden. Auch die Verletzten der beiden Schlägereien wurden durch die Ehrenamtlichen versorgt. Eine weitere positive Nachricht konnte die Polizei zudem vermelden: Laut Polizeibericht gab es keine Probleme an Supermärkten nahe des Hauptplatzes, wo sich in den Jahren zuvor Jugendliche versammelt, dort getrunken und randaliert hatten.

Weniger angenehm verlief der Nachmittag hingegen für zwei ältere Damen. Ihnen wurde der Zutritt verwehrt, weil sie einen kleinen Hund dabei hatten. Vierbeiner waren an diesem Tag auf dem Hauptplatz nicht erlaubt. Das Hundeverbot wurde beim Faschingstreiben bereits vor mehreren Jahren eingeführt, "weil sich Besucher in dem dichten Gedränge durch Hunde belästigt fühlten und kleine Kinder Angst hatten", erklärt die Stadt das Verbot. "Die hatten nichts mit Fasching zu tun, die wollten einfach nur in den Stadtkern", sagt Jürgen Scharnagl, der das Geschehen beobachtete und auch durch einen Post in einem sozialen Netzwerk öffentlich machte. Der Pfaffenhofener kam vom Einkaufen und musste den Umweg um den Platz herum nehmen, als er auf der anderen Seite die Damen entdeckte.

Auch, wer in die Innenstadt wollte, um zum Beispiel Besorgungen zu erledigen, musste sich von den Security-Mitarbeitern kontrollieren lassen. Sie sorgten dafür, dass keine Glasflaschen und andere gefährliche Gegenstände auf den eingezäunten Hauptplatz mitgenommen wurden. "Die eine Dame hat wegen der Sache mit dem Hund geweint, ich habe sie dann in den Arm genommen", sagt Scharnagl. Kurze Zeit später meldete sich auch Bürgermeister Thomas Herker (SPD) aus seinem Urlaub zu Wort. In einem Post in einem sozialen Netzwerk rechtfertigt er die Entscheidung des Sicherheitsdienstes, gerade in Bezug auf "eine Massenveranstaltung mit zahlreichen Betrunkenen", so Herker. Wenn allerdings eine 80-jährige Dame mit Chihuahua ein ernsthaftes und unter Sicherheitsaspekten vertretbares Anliegen habe, so könne man vor Ort durchaus eine Ermessensentscheidung treffen - "einen Bezugsfall hat man aber sicher", schreibt Herker. Einige Nutzer waren allerdings der Meinung, dass Hunde grundsätzlich nichts auf derlei Veranstaltungen zu suchen haben: "Den armen Hund hättens zamtreten", schreibt ein User. Auch der Stadtverwaltung ist der Zwischenfall bekannt. Wie gestern in einer Pressemeldung mitgeteilt wurde, können "bei dem Hundeverbot keine Ausnahmen gemacht werden."