Pfaffenhofen
"Ein Wert für Generationen"

Natur in Pfaffenhofen: Am Baustellenfest betonen die Verantwortlichen, was die Gartenschau für die Stadt bedeutet

19.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:17 Uhr

Von Kindern bepinseln ließ sich die lebendige Statue Johnman im Zelt am Volksfestplatz. Julia (11, von links), Carina (7) und Tamara (5) ließen sich das nicht zweimal sagen.

Pfaffenhofen (SZ) Natur in der Stadt haben die Besucher des Baustellenfests in wahrsten Sinne des Wortes erlebt, denn es regnete am Sonntagvormittag in Strömen. So hielt sich der Besucheransturm anfangs in Grenzen, gegen Mittag wurde es aber voller.

Die Pfaffenhofener zeigen großes Interesse an dem, was sie ab dem 24. Mai 2017 erwartet: Eine Gartenschau zum Anfassen mit dem Leitgedanken Pfaffenhofen an die Ilm, denn die spielt eine dominante Rolle in der Planung, erläuterte Landschaftsarchitektin Barbara Hutter, zuständig für die Planung des gesamten Areals. Das umfasst 5,8 Hektar Grünfläche mitten in der Stadt, die nach dem Ende der Gartenschau am 20. August über einen Park verfügt, der als Naherholungsbereich für viele Bürger Verwendung finden wird. "Nur bayerische Könige und Kurfürsten konnten Parkanlagen bauen", betonte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) Herker, er aber habe "das Privileg, mit meinem Stadtrat und der Gartenschaugesellschaft zusammen eine derartige Fläche für die Öffentlichkeit zu schaffen".



Die wiederum bewegte sich mit Neugier durch das Gelände am Volksfestplatz, ließ sich von der Band Marazula einstimmen, bis Herker die Gäste über die Gartenschau informierte, vom Nutzen für die Bürger über das Programm bis hin zu den Kosten, die er dank diverser Fördermittel des Staates und etlicher Unternehmer zu einem Schnäppchen für die Stadt herunterrechnete. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass im Zuge der Baumaßnahmen für die Gartenschau auch die umliegende Infrastruktur davon profitiert, wie beispielsweise die staatlichen Fördermittel für den Straßenbau: "Das beste Geschäft für Pfaffenhofen der letzten 100 Jahre", betonte Herker.

Mit mindestens 300 000 Besuchern wird aufgrund der Erfahrungen anderer Kommunen gerechnet. Aber nur ein Bruchteil davon hatte sich eingefunden, um sich beim Baustellenfest erste Eindrücke vom Gelände zu verschaffen, mit den Ausstellern zu reden und sich über das Programm zu informieren, das die Gartenschau während der 89 Tage bietet, darunter täglich ein Programm allein für die Kinder. Das finden die Eltern ganz toll, die mit ihrem Nachwuchs über das Gelände streiften, darunter Sarah Khosh-Amoz (32), zusammen mit Seppi (2) und Sepp. Die war zwar voll des Lobes über das kommende Ereignis und der späteren Verwendung als Parkanlage, übte aber Kritik an der Platzierung des Kinderspielplatzes direkt neben der vierspurigen Josef-Fraunhofer-Straße. "Das sehen andere Mütter genauso", betonte sie. Sie freute sich aber über die Sonnenblume, von denen eine ganze Menge zum kostenlosen Mitnehmen über das Gelände verteilt waren. Ständig belegt war der Stand mit den Dauerkarten, die man vergünstigt erwerben konnte, und wer hoch hinauswollte, wurde im Korb einer Kranfirma 30 Meter in luftige Höhen gehoben. Ab Mittag stauten sich die Pfaffenhofener vor der großen Tafel mit dem Lageplan, um sich von Gartenschau-Geschäftsführer Walter Karl und später auch von anderen Mitarbeitern und Planern durch das Gelände der Bürgerparks und des Sport- und Freizeitparks führen zu lassen, um erste Eindrücke zu sammeln. Schade nur, dass das Baustellenfest ausgerechnet für eine Gartenschau so vom Wetter beeinträchtigt war, dass doch viele das heimische Sofa der Nässe draußen vorzogen. Aber vielleicht folgt ja der zumindest wettermäßig misslungenen Generalprobe eine schöne Premiere im Mai 2017.