Pfaffenhofen
Dunkles Kapitel der Stadthistorie

Markus Stampfls Theaterprojekt über die NS-Zeit feiert am Freitag Premiere

06.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Szenen der letzten Kriegstage: Ausgangs- und Endpunkt der Theaterinszenierung über Pfaffenhofens NS-Vergangenheit ist das neue Opferdenkmal am Haus der Begegnung - Fotos: Ebensberger

Pfaffenhofen (mck) Die Nazivergangenheit der Kreisstadt wird im Theaterprojekt „Opfer – Täter Denk! Mal!“ wieder aufgerollt: Bei einem Rundgang durch Pfaffenhofen zeigen Laienschauspieler an historischen Stätten zehn Episoden aus dem dunkelsten Kapitel der Stadtgeschichte. Am Freitag ist Premiere.

Wer am Montagabend in der Pfaffenhofener Innenstadt unterwegs war, konnte ein gespenstisches Schauspiel miterleben: Nationalsozialisten marschieren vor dem Rathaus auf, Zwangsarbeiterinnen beklagen vor der Spitalkirche den Tod ihrer Kinder, Stadtobere der NS-Zeit schwingen Reden. Dahinter steckt die Generalprobe des Theaterprojekts von Markus Stampfl. Grundlage ist das bekannte Sachbuch „Pfaffenhofen unterm Hakenkreuz“ von Reinhard Haiplik, der übrigens auch als Schauspieler mit von der Partie ist. Rund 30 Laienschauspieler, Helfer und Musiker beteiligen sich an dem Projekt. Die nachgestellten historischen Szenen greifen die Geschichten auf, die hinter dem neuen Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus stecken: „Wir inszenieren die 16 Bildtafeln des Mahnmals – und ein bisschen darüber hinaus“, verrät Stampfl – die Szenen reichen von der Beteiligung der Pfaffenhofener am Hitlerputsch bis hin zu den größenwahnsinnigen Bauprojekten des einstigen NSDAP-Bürgermeisters Otto Bauer.

Geprobt wird bereits seit April, und nun steht am kommenden Freitag um 20 Uhr die Premiere an. Aufgeführt wird das Stück außerdem noch am Samstag, 10. Oktober, um 19 Uhr; am Sonntag, 11. Oktober, um 14 Uhr; am Freitag, 16. Oktober, um 20 Uhr; am Samstag, 17. Oktober, um 19 Uhr sowie am Sonntag, 18. Oktober, um 15 Uhr. Ausgangs- und Endpunkt ist jedes Mal das Denkmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft neben dem Haus der Begegnung, Hauptplatz 47. Karten im Vorverkauf gibt es zum Preis von zehn Euro im Bürgerbüro im Rathaus, Hauptplatz 1. An der Abendkasse kosten die Karten zwölf Euro.