Pfaffenhofen
"Du meine Herzensstadt"

Walzer und Polka für den Pfaffenhofener Liederwettbewerb

03.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Bayerische Musikanten: Schorsch Winklmair und Hans Herget (von links) steuern einen Walzer und eine Polka bei. - Foto: Köpf

Pfaffenhofen (PK) Sänger Hans Herget, Jahrgang 1949, und sein Duopartner Schorsch Winkl-mair am Keyboard, mit seinen ehrwürdigen 78 Jahren bislang der älteste Teilnehmer beim Heimatsong-Wettbewerb, begeben sich gleich mit zwei Beiträgen auf die Suche nach einem Lied für Pfaffenhofen.

Er hätte sich beim Texten seiner beiden Pfaffenhofen-Lieder „überhaupt nicht anstrengen müssen“, vielmehr sei es förmlich „aus tiefstem Herzen“ aus ihm herausgesprudelt, erzählt Hans Herget. Die Duopartner besetzen mit ihrem gemütlichen Schunkelwalzer „Mein Pfaffenhofen an der Ilm“ und der zünftigen Stimmungs-Polka „Herzlich willkommen“ ihre ganz eigene Nische im vielfältigen stilistischen Portfolio aller bisher eingereichten Songs: von Mundartrock und Punkpop, volkstümlichem Schlager oder bayerischem Rap über A-capella-Gesang und Liedermacherei – von der 15-jährigen Schülerin bis eben zum Rentner.

Kennengelernt haben sich die beiden, als Schorsch Winklmair vor einiger Zeit im Seniorenheim Vitalis aufspielte; auch in den Hofbergsaal des Seniorenbüros lädt der Tegernbacher regelmäßig zum Seniorentanz. Jedenfalls gefiel Hans Herget die Musik auf Anhieb so gut, dass er vorschlug, doch mal zusammen zu musizieren: Der Schorsch am Keyboard, zuständig für alle Instrumente, Sounds und den Rhythmus – und Gesang vom Hans. Beide sind erfahrene Musikanten, die auf eine jahrzehntelange Karriere zurückblicken dürfen. Insbesondere „Hansl“ Herget, gebürtiger Dachauer, lange Zeit in Jetzendorf beheimatet und seit 2000 in Pfaffenhofen wohnhaft, der schon Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre im Dunstkreis von Volksmusik-Legenden wie Franzl Lang, Heino, Maria und Margot Hellwig oder den Drei lustigen Moosachern als Jodlerkönig Luggi Steiner, so sein damaliger Bühnenname, in Reihen des Alpin-Quartetts oder der Ampertaler Blaskapelle die Welt bereiste – bis nach Caracas in Venezuela –, seinerzeit sogar zwei Single-Platten veröffentlichte und daneben auf weiteren gemischten Musikkassetten an der Seite namhafter Künstler des Genres in Erscheinung trat.

Schorsch Winklmair, der musikalische Kopf des Duos, fand seinen Weg in die Musik als zwölfjähriger Bub, als ihm ein Onkel eine ausrangierte Klarinette überließ und ihn schon bald in die Tegernbacher Kapelle Moser mitnahm. Später stieg er dann auf Saxofon um, lernte im Lauf der Jahre noch Tenorhorn, später elektrische Bassgitarre, spielte auf Hochzeiten, Starkbierfesten und sonstigen Lustbarkeiten. Nach einer längeren Auszeit und als er dann in Rente ging, war es letzten Endes seine Enkelin mit ihrer Melodica, die die Leidenschaft zur Musik neu in ihm entfachte – woraufhin der Opa sich ein Keyboard zulegte.

Ihre beiden Heimatlieder, jedes durchaus bierzelttauglich und mit hohem Mitsing-Potenzial, entstanden im Musikzimmer von Schorsch Winklmair in Tegernbach – dort, wo man sich regelmäßig trifft, an Musik und Noten bastelt und später alles, obwohl die beiden noch eher dem analogen Zeitalter entstammen, schließlich auf Midi-Files brennt. „Wir wollen mit unseren Liedern gar nicht unbedingt die großen Sieger werden“, meint Herget, der glücklich ist, hier zu leben. Schon zu seinen Berufsschulzeiten Mitte der 60er verliebte er sich in den Hauptplatz mit dem Marienbrunnen. Und von dieser Liebe wolle er der Stadt seines Herzens nun etwas zurückgeben.

Die Lieder anhören und selbst mitmachen kann man im Internet unter www.heimatsong.de.