Pfaffenhofen
"Digitalen Graben überwinden"

Gemeinsames Projekt für Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleister geplant

20.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Die Digitalisierung und das sich ändernde Käuferverhalten gehören weiterhin zu den spannendsten Themengebieten im Einzelhandel. In Pfaffenhofen wird beim Modellversuch "Digitale Einkaufsstadt" an neuen Konzepten gefeilt. Nächster Schritt: ein gemeinsamer digitaler Marktplatz.

Zusammen mit den Gewerbevereinen Pro Wirtschaft und Lebendige Innenstadt soll eine Lösung für jeden Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen in der Stadt gefunden werden. Ermöglicht wird die Umsetzung durch die Wirtschafts- und Servicegesellschaft Pfaffenhofen (WSP) mit der Unterstützung des bayerischen Wirtschaftsministeriums unter dem Namen "besser daheim".

"Man muss sich oft nur das eigene Kaufverhalten vor Augen halten: Online-Shopping ist bequem, schnell und meistens weiß man schon, was man will, und sieht, dass der Wunschartikel verfügbar ist", beschreibt Philipp Schleef von der WSP das Dilemma, das es zu überwinden gelte. "Der Besuch beim Händler in der Stadt entfällt, der Schaufensterbummel findet im Internet statt, neue Läden mit ihrem Sortiment entdeckt man gar nicht mehr und das Schlimmste: Das Geld bleibt nicht vor Ort." Für Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen gelte es, den digitalen Graben zu überwinden und sich ihre Kundschaft zu erhalten. Aus einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung gehe hervor, dass bei derzeit 38 Prozent der noch im Laden getätigten Einkäufe eine Produktsuche im Internet vorausgeht. Dazu müsse der Kunde aber wissen, dass es das Gewünschte auch in der Stadt gibt - und er nicht gleich beim Online-Händler landet.

Die Lösung für Pfaffenhofen soll ein regionaler Marktplatz im Internet sein. Dieser soll die Möglichkeit bieten, Sortimente und Marken vorzustellen und über die Warenverfügbarkeit Auskunft zu geben.

Im Rahmen der "Digitalen Einkaufsstadt" wurde in den letzten Monaten der Markt sondiert. Die beteiligten Gewerbevereine Pro Wirtschaft um den Vorsitzenden Franz Böhm und der Verein Lebendige Innenstadt mit ihrem Präsidenten Fabian Stahl verständigten sich, künftig auf eine Lösung der Firma Atalanda zu setzen, die solche Angebote schon in anderen Städten realisiert hat. Die WSP soll das Projekt betreuen und Ansprechpartner sein. Die beteiligten Händler beteiligen sich mit einer monatlichen Gebühr. Die Plattform soll auch helfen, dass die Angebote bei Suchmaschinen im Internet besser platziert werden. Für die Vorstellung des digitalen Marktplatzes ist eine Auftaktveranstaltung Ende Februar im Rathaus geplant.