Pfaffenhofen
Die große Orgel umrahmt das Hochamt

Kaplan Michael Kinzl zelebriert seine erste Kirchweihmesse – Chor und Kammerorchester überzeugen

19.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Ins rechte Licht rückte die strahlende Herbstsonne den Kirchenchor und das Kammerorchester St. Johannes Baptist, während das Hochamt der junge Kaplan Michael Kinzl zelebrierte - Fotos: Steininger

Pfaffenhofen (PK) Die Kirchweihmesse zählt zu den Hochfesten im Pfaffenhofener Kirchenjahr. Anlass genug, dem Hochamt ein besonders festliches Gepräge zu geben.

Dafür sorgten der Kirchenchor und das Kammerorchester St. Johannes in bewährter Weise.

Mit zwei Trompeten und Pauken ergänzte der kirchenmusikalische Leiter Max Penger sein Streichorchester, das zusammen mit dem Chor im Hochaltarraum Aufstellung genommen hatte. Im Vordergrund stand nämlich die eigentliche Messfeier, die der junge Kaplan Michael Kinzl zelebrierte. Kinzl wird, wie zu hören war, voraussichtlich für zwei Jahre die Lücke überbrücken, die der hochgeschätzte, verstorbene Stadtpfarrer Frank Faulhaber durch seinen Tod hinterlassen hat.

Ein feierliches Intro der großen Kirchenorgel mit Penger an der Tastatur bildete den musikalischen Auftakt, der schon ankündigte, dass es eine besondere Messfeier werden würde. Nach einem gemeinsam gesungenen Kirchenlied folgten Chor und Orchester mit dem „Kyrie“ und dem „Gloria“, festlich, jubelnd und beschwingt, Mozart eben, mit Pauken und Trompeten im positivsten Wortsinn.

In seiner Predigt sprach Kaplan Kinzl von „einer zunehmenden Zahl an Menschen, die nicht erwachsen werden wollen, zumindest altersmäßig, bei manchen bis Mitte oder Ende Dreißig. Die wollen eigentlich nicht sein, was sie schon längst sind“, meinte der Kaplan. Das sehe man an Modetrends, Schönheitsidealen, im Konsumverhalten und in der Medienlandschaft. „Erkenne dich selbst“ habe schon über dem Orakel von Delphi gestanden, und das stehe im Gegensatz zu dieser Entwicklung.

Mit ein paar solistischen Tönen stimmte Franz Oppel mit seiner Bass-Stimme das „Credo“ an, das Teile in Dur und Moll enthält und sich auch in den Tempi abwechselt. Nach den Fürbitten erklang, als musikalische Ergänzung, das einschmeichelnde „Laudate Dominum“. Gelegenheit für Doris Brummer, als Sopranistin solistisch in Erscheinung zu treten. Wie auch beim „Benedictus“ zusammen mit Carola Reim, Günther Böckl, Franz Oppel und Barbara Muthig an der Truhenorgel, das während der Kommunion erklang. Schön, dass Penger seine Solisten immer wieder aus den eigenen Reihen besetzen kann. Und schön, dass alle auf einem hörenswerten Niveau musizieren.

Da darf man getrost auch die Kirchenbesucher mit einbeziehen. Denn der erhebende Schusschoral „Großer Gott, wir loben Dich“ erklang aus mehreren hundert Kehlen, und aus dem Orchester mit besonderer Betonung der Bläser, die strahlende Glanzlichter setzten. Und wie schon zu Beginn, so tönte auch am Ende die große Kirchenorgel von der Empore, mit der Franz Bauer die Kirchenbesucher nach Hause geleitete, wo vielleicht schon die eine oder andere Kirchweihgans knusprig im Bratrohr schmorte. Am Verdauungsspaziergang scheiterte es gestern jedenfalls nicht: Die Sonne strahlte herrlich vom blauen Himmel herab.