Pfaffenhofen
Die Proben laufen auf Hochtouren

Gebirgs- und Volkstrachtenverein Ilmtaler Pfaffenhofen feiert ab 14. Juni sein 90-jähriges Bestehen

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Einer der Höhepunkte des Gebirgs- und Volkstrachtenvereins Ilmtaler Pfaffenhofen beim Gründungsfest wird der Sterntanz sein. Bis zu 2500 Trachtler werden vom 14. bis 18. Juni in Pfaffenhofen erwartet. ‹ŒFotos A. Ermert

Pfaffenhofen (PK) Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus und es soll großartig werden, das Gründungsfest zum 90-jährigen Bestehen des Gebirgs- und Volkstrachtenvereins Ilmtaler Pfaffenhofen und das Donaugaufest. Dafür proben die Trachtler zurzeit fleißig.

Die Mitglieder feiern vom 14. bis 18. Juni mit bis zu 2500 Trachtler in Pfaffenhofen und diese werden fünf Tage lang die Stadt fest in Griff haben. Es gibt im Vorfeld viel zu organisieren, doch das Programm steht bereits (siehe Infokasten).

Ein Höhepunkt dabei wird der Sterntanz sein, der am Samstag, 17. Juni, den Heimatabend mit den Dellnhauser Musikanten als letzten Tanz abrunden wird. Der Sterntanz ist in dieser Variante sogar einmalig, denn 36 Personen marschieren, bilden immer wieder wechselnde Figuren wie Pyramiden oder Sterne.

Die Ilmtaler Trachtler und der Trachtenverein D'Paartaler aus Manching haben sich dafür zusammengetan und die unterschiedlichen Trachten werden dabei ein ganz besonderes Bild bieten. Die Manchinger kommen in roter Gebirgstracht, die Pfaffenhofener in der grünen Gebirgstracht und in ihrer Holledauer Volkstracht.

Die Ilmtaler Trachtler treffen sich immer freitags im Haus der Begegnung zum Tanzen, zum Schuhplattln, zum Üben und zur Unterhaltung. Bis zu 30 Kinder, Jugendliche und Aktive kommen da zusammen.

Doch zur Zeit laufen die Proben für den Sterntanz auf Hochtouren, die Manchinger Trachtler kommen dazu und die Figuren beim Sterntanz sind zwischenzeitlich bei den Mitwirkenden schon in "Mark und Blut" übergegangen, sagt Anna Felbermeir. Ihr Sohn Johannes ist der erste Vorplattler, er hat den Sterntanz umgeschrieben auf 36 Tänzer, und er ist ein strenger Tanzlehrer, der volle Konzentration fordert. Jeder Schritt muss stimmen, jede Sternspitze muss akkurat passen, doch die Mühe lohnt sich, das Resultat ist großartig.

Und mittendrin sind zwei junge Leute mit Begeisterung dabei. Josef Wolf ist 15 Jahre und Sonja Schmid 13 Jahre alt, beide sind Mittelschüler in Scheyern und haben sich dort kennengelernt. Vor vier Jahren hat Josef Sonja einmal mitgenommen und seitdem ist sie dabei: "Ich mag diese Gemeinschaft, alle sind sehr nett und es macht einfach Spaß", sagt sie. Josef dagegen ist schon ein alter "Trachtler-Hase", denn bereits mit sechs Jahren hat ihn Mama Katharina mitgenommen und "seitdem bin ich dabei". Er hat zwischendurch auch mal beim Fußball reingeschnuppert, doch für ihn ist klar: "Das Schönste ist für mich das Tanzen." Und diese Leidenschaft teilen Sonja und Josef. Josef ist dem Brauchtum schon sehr verbunden, er ist auch beim Schlüterverein mit Papa, Opa und Onkel und wenn er dann noch Zeit hat, arbeitet er gerne auf dem elterlichen Bauernhof mit. "Aber am Liebsten tanze ich." Bei den Proben werden die Paare dabei bunt gemischt: "Wenn wir einen Auftritt haben, dann wird schon geschaut, dass die Paare zusammenpassen", und dann tanzen die Zwei miteinander. Josef macht jedes Jahr beim Wertungsplattln mit und gemeinsam haben die beiden Auftritte bei Volkstänzen. Josef trägt bei der Probe übrigens stolz zum ersten Mal den neuen "Hosentragersteg", den man ganz individuell für die Männer extra für dieses Jubiläum sticken ließ.

Besonders stolz sind die Vereinsmitglieder auf eine Ehrung, die dem Verein heuer durch die Verleihung des "Heimatpreises Oberbayern für besondere Verdienste um Kultur, Heimat und Brauchtum" zuteil wurde. Eine Ehrung, die zuvor noch kein oberbayerischer Trachtenverein erhielt. In einer Vitrine wacht seitdem die Trophäe, ein weißer Löwe, bei den Proben über die Trachtler, damit weiter das Brauchtum in Ehre gehalten wird.