Pfaffenhofen
Die Netz-Pioniere werden 20 und haben noch viele Ideen

25.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Pfaffenhofen (em) In diesem Jahr feiert der gemeinnützige Verein "Bürgernetz Landkreis Pfaffenhofen" sein 20-jähriges Bestehen. Initiiert durch die Staatsregierung unter Edmund Stoiber bildeten sich 1996 bayernweit die Bürgernetze in den Landkreisen.

Sie sollten Kommunen, Behörden, Schulen, Vereinen, Firmen und den Bürgern den Zugang zum Internet ebnen. Bei der Gründung im Landkreis am 29. Januar 1996 ließen sich 28 Teilnehmer registrieren, darunter das Landratsamt, die Stadt und die Sparkasse.

Der Verein entwickelte sich in den folgenden Jahren prächtig. Durch das ehrenamtliche Engagement von Uwe Urra, dem seinerzeitigen Vorsitzenden, gelang es, junge Menschen für die Idee zu begeistern und eine leistungsfähige Technikgruppe auf die Beine zu stellen. Der lebendige Verein schaffte es in seiner Blütezeit auf mehr als 1400 Mitglieder, heute sind es knapp über 800.

Mit neuen Projekten engagiert sich der Verein ehrenamtlich für die Bildung. Besonders ältere Menschen brauchen Hilfe im Umgang mit der modernen Technik. Das Projekt 50+ wird dieser Nachfrage gerecht. Einsteigerkurse für Tablets und Smartphones werden ebenso angeboten wie Hilfen am Computer vor Ort oder online. Alle Betriebssysteme von Windows über Linux, OSX, iOS und Android werden unterstützt. Die Hilfe ist nicht nur auf Mitglieder beschränkt.

In der Computerwerkstatt, die monatlich an einem Samstag geöffnet ist, können die Bürger ihre Hardware beurteilen lassen. Es werden kleine Fehler analysiert und, wenn möglich, sofort behoben. Bei den Rechnern, die den Leistungsansprüchen nicht mehr gerecht werden, werden Lösungen mit Ressourcen schonenden Betriebssystemen gezeigt. Für junge Familien will der Verein in Kürze einen speziellen Familien-Account anbieten. Der erlaubt den Kindern kontrolliert und relativ gefahrlos über die Server vom Bürgernetz im Internet zu kommunizieren. Für den Jugendschutz sind Einstellungen am heimischen Router erforderlich, dazu gibt der Verein Tipps für Eltern und Schulen.

Seit 2012 hat der Verein seinen Sitz in der Sonnenstraße. Einen Raum für die Programmierer, eine Werkstatt für Bastler und einen Seminarraum für Schulungen haben die Mitglieder in vielen Arbeitsstunden ausgebaut und eingerichtet. Der Verein finanziert sich durch die Beiträge der Mitglieder und gelegentlich durch Spenden. Als gemeinnütziger Verein ist er auf Förderer angewiesen. Zahlreiche Ideen und Visionen schlummern noch in den Köpfen der aktiven Mitarbeiter. Da sind Helfer stets willkommen.