Pfaffenhofen
Die Küche als Versuchslabor

Die Firma Kale-Tiernahrung hat mit hochwertigem Futter für Vierbeiner Erfolg

19.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Xandi, der französischen Bulldoge von Maria Luise Kastner, schmecken die Produkte von Frauchen auch sehr gut. Hier wartet sie auf ihren Belohnungshappen - Foto: Diaw

Pfaffenhofen (PK) Es liest sich wie die Speisekarte im Restaurant: Lamm mit Petersilienkartoffeln, Lachs mit Kräuterkartoffeln oder Wildmenü. Doch diese schmackhafte Kost ist nicht für Zwei-, sondern für Vierbeiner gedacht. Und die ganz speziellen Hundemenüs sind nicht überall zu bekommen.

„Es ist wie bei uns Menschen auch. Einige kaufen ihr Essen im Supermarkt, andere gehen lieber ins Fachgeschäft“, sagt Maria Luise Kastner, die Chefin von Kale-Tiernahrung. Das Futter, das ihre Firma produziert, findet der Hunde- und Katzenbesitzer nicht im Supermarkt. Das gibt es nur im Fachhandel wie etwa in Zoohandlungen, bei Tierärzten oder Hundepensionen. Nicht nur Menüs in Dosen bietet der Händler für Tiernahrung an, sondern auch Gefrierfleisch für die Kunden, die das Menü ihres Vierbeiners selbst zubereiten wollen, Flockenmischungen und Trockenfutter.

Und dieses Futter ist sehr gefragt. Insbesondere bei Hunde- und Katzenhaltern, deren Tiere Probleme mit der herkömmlichen Nahrung haben. Denn nicht nur beim Menschen nehmen Allergien ständig zu, sondern auch bei Tieren. Und die vertragen die Zusatzstoffe in den für sie gefertigten Speisen häufig nicht und reagieren darauf mit Juckreiz oder anderen Beschwerden. „Unsere Produkte werden ohne Akzeptanzverstärker, Farbstoffe, Konservierungsmittel oder Ähnlichem hergestellt“, erzählt Maria Luise Kastner. Das habe sich inzwischen herumgesprochen. Viele Tierärzte empfehlen Kale-Futter besonders bei Tieren mit Beschwerden.

Vor 20 Jahren gründeten Maria Luise Kastner und ihr Mann Richard mit der Übernahme eines Heimlieferbetriebs für Tiernahrung, die Firma. Gefrorenes Fleisch gehörte damals ausschließlich zum Sortiment. Schließlich kamen die ersten Zoogeschäfte auf die beiden zu, um deren Produkte zu verkaufen. Im nächsten Schritt begannen die Kastners, Tiernahrung in Dosen abzufüllen. Dafür benutzte der Metzgermeister und Fleischtechniker Richard die eigene Küche als Versuchslabor. Im heimischen Kochtopf bereitete er Hunde- und Katzennahrung zu. „Heute kann ich darüber lachen, aber damals fand ich das überhaupt nicht lustig“, erzählt die gelernte Industriekauffrau amüsiert.

Inzwischen sind sie seit etwas mehr als drei Jahren in dem nagelneuen Gebäude, das als Lager und Büro dient, in der Senefelderstraße ansässig. Die Produktion befindet sich in Schrobenhausen. Die 54-Jährige beschäftigt sechs Mitarbeiter – und ihre zwei Männer. Denn vor einem Jahr ist ihr Sohn Thomas, gelernter Lebensmittelverarbeitungstechniker und Wirtschaftsingenieur, in die Firma eingestiegen.

„Wir legen Wert darauf, dass das Fleisch, das wir verarbeiten, aus der Region kommt“, berichtet der 31-Jährige. So beziehen die Kastners ihre Produkte von kleineren Schlachthöfen aus Ingolstadt und München. „Als kleiner Hersteller muss man auf Qualität und Flexibilität setzen“, sagt der Juniorchef. Deswegen werde nur Fleisch und Innereien von gesunden Tieren, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind, verwendet. Auf Knochen- und Tiermehle wird ganz verzichtet. Im Lauf der Jahre hat sich Kale-Tiernahrung als gute Adresse bei Tierliebhabern herumgesprochen. Die Firma vertreibt ihre Produkte in ganz Deutschland. Vorwiegend im süddeutschen Raum, aber auch in Österreich und Italien. Tierbesitzer aus der Region nutzen gerne donnerstags den Direktverkauf der Firma.