Pfaffenhofen
Die Böden werden vielfältiger

Amt für Landwirtschaft: EU-Agrarreform zeigt Wirkung auf Natur

29.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:22 Uhr

Blühstreifen bieten auch einer Vielzahl an Lebewesen Unterschlupf, sagt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. - Foto: Fehringer

Pfaffenhofen (PK) Im Landkreis wird in Agrarbetrieben mehr für die Umwelt getan. Das geht aus Daten des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Pfaffenhofen hervor. Dort haben heuer 1586 landwirtschaftliche Betriebe aus dem Landkreis einen Antrag auf Ausgleichszahlungen aus Brüssel gestellt.

Diese Zahlungen sind seit dem vergangenen Jahr an Umweltverpflichtungen gebunden. Zusätzlich nahmen 780 Betriebe am bayerischen Kulturlandschaftsprogramm oder am Vertragsnaturschutz teil.

Alle diese Betriebe haben Maßnahmen auf ihren Flächen umgesetzt, welche in der Landschaft zur Verbesserung des Lebensraumes von Flora und Fauna beitragen oder einen Schutz von Gewässern gegenüber Boden- und Nährstoffeintrag bieten.

So haben im Landkreis 319 Betriebe 710 Hektar ihrer Flächen nicht mit einer Ackerfrucht genutzt, sondern lassen sie als Brache liegen. Weitere 94 Landwirte zeichnen sich durch Experimentierfreude aus, indem sie auf 440 Hektar ihrer Flächen Eiweißpflanzen wie Sojabohnen oder Erbsen anbauen und damit heimische, "gentechnikfreie" Eiweißfuttermittel produzieren. 25 Betriebe haben auf sieben Hektar - das entspricht einer Länge von über sieben Kilometern - Randstreifen entlang von Waldrändern und Gewässern angelegt, die Tiere als Rückzugsflächen nutzen. Auch bunter wird der Landkreis, sagt das Landwirtschaftsamt: Auf über 270 Hektar wurden Blühflächen angelegt, die nicht nur das Auge erfreuen, sondern auch Insekten, Vögeln oder größeren Wildtieren Nahrung und Lebensraum bieten. Zusätzlich säten 22 Landwirte auf 6,3 Hektar Blühstreifen entlang von Feldrändern an. Dies entspricht einer Länge von rund 20 Kilometern. Weitere Veränderungen in der Landschaft wird man im kommenden Herbst und Winter sehen können. Rund 650 Betriebe werden nach der Getreideernte auf über 6000 Hektar die Felder mit einer Zwischenfrucht bestellen. Der Anbau einer solchen "Zwischenfrucht" sorge für eine gute Bodenbedeckung über die Wintermonate, schütze den Boden vor Abschwemmung und Stickstoffauswaschung und diene als Nahrung für Bienen und Regenwürmer.