Pfaffenhofen
Der beste Weg von West nach Ost

Bei Trassensuche für Südumgehung schließt sich Pfaffenhofens Stadtrat den Hettenshausenern an

23.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Es ist die sogenannte Variante 1, also die südlichste der drei infrage kommenden Trassen für die Pfaffenhofener Südumgehung, auf deren Basis das Staatliche Bauamt das wohl wichtigste Verkehrsprojekt der nächsten Jahre weiterplanen soll.

Damit schloss sich der Pfaffenhofener Stadtrat in seiner gestrigen Sitzung fast einstimmig dem Votum des Hettenshausener Gemeinderates an. Dieser hatte sich schon am 13. Oktober dafür ausgesprochen, dem weitesten Bogen um die Kreisstadt den Vorzug zu geben. Während das Hettenshausener Gremium mit 9:5 Stimmen eine vergleichsweise knappe Entscheidung traf, waren sich die Pfaffenhofener Räte weitgehend einig. Lediglich Manfred „Mensch“ Mayer von der Gemeinschaft für Gemeinwohl stimmte dagegen. Seine Begründung: „Die betroffenen Grundstücksbesitzer sind vom Bauamt nicht vorab informiert worden.“

Trotzdem ist es dem Stadtrat gelungen, dem Bauamt einen klaren Fingerzeig mitzugeben. „Wir sind zwar nicht Herr über die Planung. Aber wir wollen positiv fördernd wirken“, gab Bürgermeister Thomas Herker (SPD) den Räten seine Einschätzung der Dinge mit in die Abstimmung. Er hofft, dass der Konsens zwischen den beiden beteiligten Kommunen ein positives Licht auf die Planung abwirft. Denn obwohl es noch lange dauern wird, bis diese komplett fertig ist, und die Südumgehung auf der Prioritätenliste keineswegs ganz oben steht (sondern nur auf Reserve), hegt das Pfaffenhofener Stadtoberhaupt die Hoffnung, dass die Baumaßnahme doch schneller als erwartet begonnen werden kann. „Wenn Gelder frei werden, weil eine höher priorisierte Maßnahme noch nicht zu Ende geplant ist, sind wir da. Und dann geht es schneller als gedacht.“

Nach den jüngsten Rücksprachen mit den Vertretern des Staatlichen Bauamtes standen bekanntlich noch drei Trassen zur Auswahl. Die Variante 1 verläuft am südlichsten. Sie führt weit um Pfaffenhofen auf Hettenshausener Flur. Startpunkt ist die Unterführung am Pfaffenhofener Bahnhof, die schon vor einigen Jahren für mehrere Millionen Euro errichtet wurde – um die Umgehung letztlich zu ermöglichen. „Wir sind gewaltig in Vorleistung gegangen. Das Projekt wurde schon vor Ewigkeiten im Pfaffenhofener Kurier vorgestellt. Es ist nichts Neues mehr. Und es ist absolut notwendig, diese Straße zu bauen“, sagte Hans Prechter (CSU), der sich in seiner Zeit als Bürgermeister schon intensiv mit dem Projekt auseinandergesetzt hatte.

Er versuchte damit, gewisse Vorbehalte gegen die Trasse zu zerstreuen, die aus Reihen der ÖDP geäußert wurden. Reinhard Haiplik missfiel die drohende Zerstückelung der Landschaft. „Pfaffenhofen könnte bald nicht mehr in Wald und Hügeln eingebettet sein“, befürchtete er. Zusammen mit Richard Fischer hegte er auch die Sorge, dass eine weitere Ausweitung des Gewerbegebiets Kuglhof erfolgen könnte. „Wir wollen unsere letzten Hopfengärten nicht verlieren“, sagte Fischer.

Ein gewisses Entgegenkommen und bessere Information der betroffenen Landwirte forderte auch Brigitte Axthammer (CSU). Letztlich stimmten aber dann doch alle zu – mit Ausnahme von Mayer. Denn die Argumente, dass es sich „schlichtweg um den besten Weg von West nach Ost“ handle, wie es Herker ausdrückte, zogen. Es sei der Weg mit der geringsten Steigung, den wenigsten Eingriffen in die Natur, den geringsten Abtragungen und Aufschüttungen. Der am weitesten entfernt sei von jeglicher Bebauung. „Und der von den Anwohnern am besten akzeptiert wird.“