Pfaffenhofen
Der Raum als Thema

Figuren auf Bühnen, perspektivische Landschaften, Gärten: Drei Künstler stellen in der Kulturhalle aus

04.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:50 Uhr

Schmale Raumbühnen, dazu Figuren: Christoph Ruckhäberle ist einer der drei Künstler, die ab 19. September in der Kulturhalle ausstellen. Außerdem hat der Neue Pfaffenhofener Kunstverein David Schnell und Matthias Weischer eingeladen - Foto: Galerie Kleindienst

Pfaffenhofen (PK) Der Neue Pfaffenhofener Kunstverein zeigt drei junge Meistermaler: Ab 19. September stellen Christoph Ruckhäberle, David Schnell und Matthias Weischer in der Kulturhalle aus.

Vor 15 Jahren zeigten sie zum ersten Mal gemeinsam ihre Arbeiten, nun stellen sie erneut gemeinschaftlich ihre Malerei aus: David Schnell, Christoph Ruckhäberle und Matthias Weischer. Alle drei sind Anfang der 1970er Jahre geboren und begannen 1995 zeitgleich ihr Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Nach vielen gemeinsamen Ausstellungen im In- und Ausland sind ihre Arbeiten seit längerer Zeit zum ersten Mal wieder zusammen zu sehen.

Vom 20. September bis zum 11. Oktober zeigt der Neue Pfaffenhofener Kunstverein mit Unterstützung der Sparkasse ihre Ausstellung Camera Obscura in der Kulturhalle. Sie haben unterschiedliche Ansätze, Herangehensweisen und Methoden, die alle drei Künstler seit ihren Anfängen präzisiert und zugespitzt haben. Allerdings eint sie die anhaltende Auseinandersetzung mit dem Thema Raum – auf die auch der Titel „Camera Obscura“ anspielt.

Die Camara Obscura, Vorläufer und Grundprinzip des Fotoapparats, projiziert über eine kleine Öffnung das „Draußen“ auf die Rückwand eines abgedunkelten Kastens und kann in zweifacher Hinsicht für die Ausstellung stehen. Einerseits in Bezug auf die Exponate: die ausgestellten Malereien zeigen „Raumkästen“ beziehungsweise den Blick nach draußen. Andererseits in Bezug auf das Vorhaben: Dreidimensionales wird in die Fläche projiziert, allerdings nicht mit Hilfe der Fotografie, sondern mit Mitteln der Malerei in der Sprache der Malerei. Die Übersetzung des Raums in die Fläche – ein Kernthema der Malerei – wird auf unterschiedlichste, auch widersprüchliche Weise immer neu versucht und behauptet: in David Schnells perspektivischen, teils konstruierten Landschaften, Matthias Weischers Interieurs und „Gärten“, Christoph Ruckhäberles Figuren auf schmalen Raumbühnen mit gemusterten Hintergründen.

Der Titel „Camera Obscura“ kann auch sinnbildlich für die Maler selbst stehen: der Künstler als Resonanzkörper der gesehenen und erlebten Welt. Die Ausstellung zeigt drei prägnante Positionen zeitgenössischer Malerei und stellt sie gegenüber.

Zur Eröffnung der Ausstellung kommen die drei Künstler am Samstag, 19. September, um 19.30 Uhr in die Kulturhalle am Ambergerweg in Pfaffenhofen. Der Eintritt ist frei. Anschließend ist die Ausstellung vom Sonntag, 20. September, bis Sonntag, 11. Oktober, zu sehen (Donnerstag und Freitag, 16 bis 19 Uhr; Samstag und Sonntag, 15 bis 18 Uhr). Der Eintritt kostet drei Euro, sonntags einen Euro.