Pfaffenhofen
Der Liebe wegen

Peggy Dähnert stammt aus Sachsen-Anhalt und lebt seit eineinhalb Jahren in Ehrenberg

29.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Glücklich in Ehrenberg: Seit eineinhalb Jahren lebt Peggy Dähnert jetzt mit ihrem Bernhard in dem kleinen Pfaffenhofener Ortsteil - und ist sogar schon Mitglied bei der Feuerwehr. - Foto: Grindinger

Pfaffenhofen (PK) Wie der Zufall so spielt. Peggy Dähnert und Bernhard Kreitmair lernten sich 2010 beim Geburtstag eines gemeinsamen Bekannten in Augsburg kennen. Sie stammt aus Sachsen-Anhalt, er aus Ehrenberg. Es funkte sofort. Dennoch verloren sie sich wieder aus den Augen – doch nicht aus dem Sinn.

Im Dezember 2012 trafen sich die Sachsen-Anhalterin und der Bayer in Leipzig wieder. Spätestens da war Peggy Dähnert klar: „Das ist es!“ In ihrer Heimat sei sie seit Längerem unzufrieden gewesen, vor allem wegen der schlechten Situation am dortigen Arbeitsmarkt. „Es war für mich unmöglich, eine Festanstellung zu finden, so viel ich auch suchte.“

Peggy Dähnert wohnte seit ihrer Geburt in Labrun, einem 100-Seelen-Dorf, 45 Kilometer von Wittenberg entfernt. Ihre Eltern und zwei erwachsene Kinder leben heute noch dort. Anfangs trennte das Paar eine Distanz von über 460 Kilometer. Nach ein paar Monaten Fernbeziehung stand fest, dass sie zu ihrem Bernhard nach Bayern zieht. Auch wenn sie früher nie geglaubt hätte, dass sie mal weggehen würde.

Nach eineinhalb Jahren sagt die Wahl-Bayerin heute aus vollem Herzen: „Jetzt bin ich da.“ In Pfaffenhofen habe sie Arbeit, die ihr Spaß mache, und schnell Anschluss zu Arbeitskolleginnen, Bernhards Umfeld und Nachbarn gefunden, so die 43-Jährige. Außerdem ist sie bereits Mitglied im Ehrenberger Feuerwehrverein und somit in die Dorfgemeinschaft integriert. Überhaupt seien die Pfaffenhofener sehr nett, offen und herzlich und hätten ihr gegenüber keinerlei Vorurteile gezeigt, berichtet Peggy Dähnert. Schön sei, dass die Bayern immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hätten und für jeden Spaß zu haben seien.

Besonders schätzt die Neubürgerin an der Region, dass die Wege kurz sind und „man eben schnell nach München, Ingolstadt oder in die Berge fahren kann“. Außerdem sei die Luft hier sehr gut. In ihrer Heimat litt sie in den Wintermonaten immer an chronischer Bronchitis. „Seit ich hier bin, ist der Husten weg.“

Apropos Berge: Der diesjährige Sommerurlaub ging nach Südtirol; dort hat Peggy Dähnert zum ersten Mal in ihrem Leben die Berge gesehen – und war begeistert. Was ihr hier nicht so gut gefällt? „Eigentlich nur eines: die Einbahnstraßen.“ Am Anfang habe sie sich in der Pfaffenhofener Innenstadt schlecht zurechtgefunden und mehr als einmal verfahren.

In ihrer Freizeit geht Peggy Dähnert einem außergewöhnlichen Hobby nach: Sie bemalt Dachsteine. Ihre liebsten Motive sind die romantischen Sarah Kay-Figuren sowie Blumen. Sonntags macht das aktive Pärchen gerne Ausflüge, besucht zum Beispiel Volksfeste und Flohmärkte. Mit einem Schmunzeln erinnert sich die Zugezogene an ihren ersten Bierzelt-Besuch. „Ich habe wirklich kein Wort verstanden“, sagt Peggy Dähnert, die den Dialekt sehr gerne mag. Ihre Lieblingswörter? „Oachkatzl“ und „Kruzifix“. Außerdem ist sie ein großer Fan bayerischen Brauchtums. Die erste Neuanschaffung in Bayern war dann auch ein echtes Dirndl, das bei traditionellen Veranstaltungen im Landkreis oft zum Einsatz kommt. Anfangs hat die Sachsen-Anhalterin gestaunt, dass auf Volksfesten alle Tracht tragen. „In meiner Heimat ist das leider nicht so.“

Angetan ist sie auch von der bayerischen Küche. Spätzle, Wurstsalat und Dampfnudeln kommen nun neben Gerichten aus ihrer Heimat häufig auf den Tisch – auch schon mal begleitet von einer Russ oder einem Radler. „Das bayerische Bier schmeckt wunderbar“, findet Peggy Dähnert.