Pfaffenhofen
"Der Baustoff Holz ist uns wichtig"

Umzug in neue Räume: Waldbesitzervereinigung eröffnet Büros im Neubau am Kuglhof

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Farbenspiel am Moosgraben bei Dörfl: Alfred Berger aus Geisenfeld hat diese Trilogie entdeckt und uns ein Leserfoto davon geschickt. Die Waldbesitzervereinigung kümmert sich landkreisweit um die Vermarktung des geschlagenen Holzes. - Foto: Berger

Pfaffenhofen (PK) Ihre neue Zentrale im Pfaffenhofener Gewerbegebiet Kuglhof bezieht die Waldbesitzervereinigung Pfaffenhofen. Das Team um den neuen Geschäftsführer Mathias Ritzer kann sich in den Büroräumen ab diesem Wochenende noch besser um die über 2000 Mitglieder kümmern.

"Das alte Büro war nicht mehr zeitgemäß", erklärt der scheidende Geschäftsführer Hermann Graf die Gründe für den Schritt, ein eigenes Bürogebäude zu errichten. Graf muss es wissen. Schließlich kümmerte er sich fast 30 Jahre um die Holzvermarktung - und das von einem etwa 30 Quadratmeter kleinen Raum in seinem Privathaus in Hirschhausen aus. "Zuletzt sind wir da zeitweise zu viert auf einmal drinnen gesessen", berichtet er.

Die Zeit der Enge ist zu Ende. Vor etwa drei Jahren ist noch unter dem damaligen Vorsitzenden Josef Brummer die Idee aufgekommen, ein Bürohaus zu bauen. Das Grundstück in der Ledererstraße 8 am Kuglhof erschien allen Beteiligten als optimaler Fang. "Es ist zentral, unsere Mitglieder können hier gut parken - das ist perfekt", sagt Hermann Müller, der vor anderthalb Jahren nach einem tragischen Unfall die Nachfolge Brummers übernommen hat. Der Verein trat selbst als Bauherr auf. Etwa zehn auf 16 Meter ist das Bürogebäude groß. Vergangenen Winter wurde die Bodenplatte betoniert, jetzt ist alles fertig. "Es lief wirklich gut", sagt Graf, der sich um den Bau kümmerte. Im Erdgeschoss befinden sich drei Büros. "Jetzt haben wir auch einen Schulungsraum", sagt Forstingenieur David Hauser. Hinzu kommen ein anständiges Lager, ein Archiv, eine kleine Küchenzeile und Sanitärräume. "Jetzt haben wir alles, was wir brauchen und sind zeitgemäß aufgestellt", sagt Müller.

Ermöglicht hat den großen Wurf das erfolgreiche Wirtschaften von Hermann Graf in den vergangenen Jahrzehnten. "Wir haben einige Rücklagen angespart", berichtet er selbst. Hinzu kam die Niedrigzinsphase, die der Waldbesitzervereinigung gute Kreditkonditionen bescherte. Im ersten Stock, der ebenso wie das Erdgeschoss rund 160 Quadratmeter groß ist, mietet sich eine Firma ein. "Das sind Einnahmen, die uns beim Abzahlen gut tun", sagt Graf.

Die Ausstattung des Gebäudes, das in Holzständerbauweise errichtet wurde, ist einfach und zweckmäßig - "wie es sich für ein Büro geziemt", sagt Ritzer. Aber trotzdem ansehnlich. "Der Baustoff Holz war uns wichtig", verrät Müller. "Das ist ein Zeichen. Wir sind für die Waldbesitzer da - da zählt Holz natürlich." So wurde auch bei der Innenausstattung immer wieder auf Holz gesetzt, etwa bei den Böden und der Möblierung.

Dass der Neubau lohnt, liegt für die WBV-Führung auf der Hand. "Die Zahl unserer Mitglieder steigt ständig", sagt David Hauser. "Um die Zahl der Pflegeverträge ebenfalls." Die Erklärung dafür ist einfach und hängt mit der Erbengeneration zusammen. Einzelne Waldbauern verteilen ihren Besitz auf mehrere Erben. Diese seien nicht auf die Waldarbeit vorbereitet. Es fehlt häufig an Maschinen und Fachwissen. "Das rentiert sich nicht - oder sie brauchen Hilfe und Beratung", berichtet Müller. "Daher sind wir ein zukunftsträchtiger Verein." Zu erreichen ist die WBV telefonisch unter (08441) 85 90 70.