Pfaffenhofen
"Das wird ein grundsolides Planungsjahr"

Walter Reisinger stellt Kreishaushalt mit Volumen von 120 Millionen Euro vor und erntet im Kreisausschuss breite Zustimmung

27.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:25 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Zustimmung quer durch alle Fraktionen hat der Haushaltsentwurf mit einem Gesamtvolumen von 120,6 Millionen Euro von Kreiskämmerer Walter Reisinger geerntet. Der Kreisausschuss empfahl gestern den Kreisräten einstimmig, den Landkreisetat in dieser Form abzusegnen.

Reisinger sagte: "Das wird ein grundsolides Planungsjahr", vor dem der Landkreis stehe. Die großen Investitionen stünden nicht an, sondern würden vielmehr vorbereitet: in Form der Planungsarbeit für die Sanierungen der Geisenfelder Realschule und des Schyren-Gymnasiums. Beide Baustellen starten kommendes Jahr, sodass der Landkreis heuer wohl keine Kredite aufnehmen muss.

Das Volumen des Verwaltungshaushalts, der die laufenden Kosten für das Personal und den Gebäudeunterhalt umfasst, erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um weitere 9,1 Prozent oder neun Millionen Euro auf 107,6 Millionen Euro. Daraus fließt eine Summe von knapp 8,3 Millionen Euro in den Vermögenshaushalt, wo sie für Investitionen zur Verfügung steht. Dessen Volumen hat sich derweil leicht verringert, weil die Zahl der Großbaustellen in diesem Jahr etwas kleiner ist. Es liegt bei fast 13 Millionen Euro und damit 8,8 Prozent oder 1,2 Millionen Euro unter dem Vorjahresansatz. Finanziert werden davon unter anderem Bauprojekte im Hoch- und Straßenbau für insgesamt 6,2 Millionen Euro.

Der Schuldenstand sollte im Laufe des Jahres um knapp 0,6 Millionen Euro auf 5,5 Millionen Euro zum Jahresende zurückgehen. Allerdings reduziert sich auch die Rücklage von 7,4 Millionen Euro zu Jahresbeginn auf voraussichtlich 5,9 Millionen Euro. Für die 19 Landkreisgemeinden hielt Reisinger zudem die Nachricht bereit, dass der Hebesatz der Kreisumlage bei 45 Prozentpunkten im dritten Jahr in Folge gleich bleibt.

Landrat Martin Wolf (CSU) sprach von einem positiven Ergebnis, das den guten Steuereinnahmen der vergangenen drei bis fünf Jahre zuzuschreiben sei. Angesichts der hohen Kosten für Landratsamtssanierung oder Ilmtalklinik hätten in schwächeren Zeiten hohe Schulden aufgenommen werden müssen. "So können wir aber die kontinuierliche Versorgung sicherstellen, ohne an der Kreisumlage ständig hin- und herschrauben zu müssen", sagte Wolf und sprach von einer soliden Basis und einer hohen Steuerkraft für den ganzen Landkreis. Zudem seien in der Vergangenheit alle erdenklichen Zuschüsse und die Niedrigzinsphase gut ausgeschöpft worden. "Wir haben die Zeiten genutzt", meinte Wolf. Das Geld für die großen Projekte sei da, die Finanzierung günstig und der Landkreis alles andere als überschuldet.

Sein Stellvertreter Anton Westner (CSU) ergänzte, dass sich die Gesamtsituation "recht günstig" darstelle. Und auch aus den Fraktionen kamen nur positive Kommentare. Reinhard Heinrich (CSU) sprach einer vorausschauenden Kreispolitik über Jahrzehnte hinweg, Martin Schmid (SPD) würdigte den niedrigsten Kreisumlagensatz im oberbayerischen Raum, Kerstin Schnapp (Grüne) trotz der eher sparsamen Ansätze die konsequente Umsetzung auch von sozialen Projekten wie dem Mobilitätskonzept. Christian Staudter (Aktive Unabhängige Liste) dankte dem Kreiskämmerer und brachte den Ansatz ins Spiel, bei der Klausur im Herbst sogar über eine weitere Senkung des Hebesatzes nachzudenken. Nur die Freien Wähler meldeten sich nicht zu Wort. Alle Redner kündigten an, dass ihre Fraktionen dem Zahlenwerk zustimmen werden.