Pfaffenhofen
Damit sich was bewegt

Onlinebefragung "Ich bin Jugend" gestartet: Mädchen und Buben ab elf Jahren um Meinung gebeten

04.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Die 7000 Displaycleaner werden in nächster Zeit an allen Schulen im Landkreis verteilt, damit möglichst viele Jugendliche an der Online-Befragung von Andrea Schenker teilnehmen. - Foto: Ermert

Pfaffenhofen (PK) Die Onlinebefragung "Ich bin Jugend" läuft. Seit einigen Tagen können Jugendliche ab elf Jahren über die Homepage www.ich-bin-jugend.de ihre Meinung dazu abgeben, was sie sich für ihre ihre Gemeinde und den Landkreis wünschen, was sie mögen und was ihnen fehlt.

"Die Fragen würden auf gut zwei Papierseiten passen - und in etwa fünf Minuten ist man durch", beschreibt Andrea Schenker, die sich am Landratsamt um die Jugendbefragung vorrangig kümmert, die Aktion. Obwohl sich die Befragung unter Jugendlichen bislang noch nicht allzu sehr herumgesprochen hat, haben bereits 50 Mädchen und Buben die Fragen beantwortet. "Jedes Alter ist dabei. Und jede Region des Landkreises, vom Norden bis zum Süden", berichtet Schenker von den ersten Rückläufern - und sie ist zufrieden. "Noch sind wir gar nicht in die Werbung eingestiegen, und trotzdem schon erste Erfolge. das läuft gut an", sagt sie.

Alles in allem leben im Landkreis rund 11 000 Jugendliche ab elf Jahren, die theoretisch mitmachen können. In die Tausende wird die Zahl der Teilnehmer wohl kaum gehen. Schenker wäre schon mit einem Rücklauf von 500 Fragebögen zufrieden. "Alles, was darüber liegt, wäre top", sagt sie. Denn je mehr Teilnehmer, desto höher das "Druckmittel", mit dem sie an die Bürgermeister und Gemeinderäte nach der Auswertung herantreten kann. "Wenn sich in einer Gemeinde 200 Mädels und Buben einen Jugendtreff wünschen, will ich den Gemeinderat sehen, der sich dagegen sträubt", sagt sie. Sollten allerdings nur zwei oder drei Jugendliche einen Wunsch äußern, werde dieser wohl eher nicht umgesetzt. "Das sind halt dann Einzelmeinungen", sagt sie. Und nur die Masse macht die Jugend stark.

Damit möglichst alle Jugendlichen von der Umfrage erfahren und daran mitwirken, sind jetzt viele Stellen gefragt. In erster Linie die Eltern und die Leser unserer Zeitung. Schenker würde sich freuen, wenn die eine oder andere Mama oder Papa ihren Sprössling dazu ermutigen würde, sich die paar Minuten Zeit zu nehmen, um etwas für die Allgemeinheit zu bewirken. Viele davon sitzen schließlich lange genug vor dem Computer, so dass die Zeit für die Befragung im Grunde genommen nur ein Klacks ist. Aber auch die Schulen möchte das Landratsamt gerne mit ins Boot holen. In den kommenden Wochen werden an allen Mittelschulen und vermutlich auch so gut wie allen weiterführenden Schulen im Landkreis sogenannte Displaycleaner verteilt. 7000 Stück lagern derzeit noch im Büro des Kreisjugendrings. Schon bald sollen sie in den Besitz der Sechst- bis Zehntklässler übergehen. Auf der Verpackung befindet sich neben einem Hineis auf die Homepage auch ein QR-Code, über den die Jugendlichen mit ihren Smartphones oder Tablets direkt zur Umfrage gelangen können. "Da sich viele junge Leute gar nicht mehr an den PC setzen, sondern lieber mobil online unterwegs sind, wird dieser Weg sicher auch ganz oft gewählt", meint Andrea Schenker.

Die Idee zu dieser Befragung ist in den Köpfen der Landratsamtsmitarbeiter entstanden. Sie findet im Rahmen der Jugendhilfeplanung statt. "Das ist eine gesetzlich vorgeschriebene Aufgabe der Jugendämter und hat zum Ziel, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien zu erhalten oder zu schaffen - und ein bedarfsgerechtes Jugendhilfeangebot bereitzustellen", erläutert Elke Dürr, die Leiterin des Sachgebiets Familie, Jugend und Bildung am Landratsamt.

Um dieser Aufgabe nachkommen zu können, sei die Meinung der Jugendlichen besonders wichtig. Dürr: "Denn nur wenn sie uns mitteilen, welche Angebote sie sich wünschen, ist es möglich, die Jugendarbeit im Landkreis nach den Wünschen und Bedürfnissen der Jugendlichen weiterzuentwickeln."

In der Jugendbefragung werden die Jugendlichen daher zu ihrem Freizeitverhalten, zu Angeboten für Jugendliche in den Gemeinden und ihren Wünschen befragt. Mit den Ergebnissen soll im Anschluss dann sowohl auf Landkreisebene als auch in jeder Landkreisgemeinde gearbeitet werden. "Ziel ist es, durch die Befragung die Angebote der Jugendarbeit im Landkreis weiterzuentwickeln und gezielt auf die Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen", erläutert Schenker.

Die Befragung wurde nun zwar gestartet und wird aller Voraussicht nach auch etwa acht Wochen laufen. Ganz exakt wurde das Ende aber noch nicht festgesetzt. "Wir haben da keinen genauen Zeitplan. Sollten wir in acht Wochen noch nicht genügend Rücklauf erhalten haben, werden wir mit Sicherheit verlängern", meint Andrea Schenker. Im selben Zug müsste dann allerdings auch noch einmal die Werbung intensiviert werden. Somit kann sie auch noch nicht abschätzen, wann die Ergebnisse vorliegen. "Ich brauche da schon einige Zeit zu", meint sie. Natürlich wertet sie die eingehenden Fragebögen umgehend aus. "Aber das Zusammenfassen kostet natürlich auch Zeit", führt sie aus. "Und dann müssen wir ja zu den entsprechenden Stellen in den Gemeinden und in die Gremien - damit danach auch etwas passiert."