Pfaffenhofen
Pracht in Tracht

Beim Festzug durch die Innenstadt feiert Pfaffenhofen die Ilmtaler

18.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:56 Uhr

Foto: Severin Strasser

Pfaffenhofen (PK) Schon von Weitem klingt die Marschmusik der Stadtkapelle auf das Gartenschaugelände. Als die mehr als 2000 Trachtler, angeführt von Festleiter Hans Felbermeir und der Stadtkapelle, auf ihrem Weg vom Eisstadion in die Innenstadt den Festplatz erreichen, sind die Wege gesäumt von Menschen.

Viele, die gerade beim Essen sitzen, drehen sich verwundert um, zücken ihre Handys, machen Fotos oder Videos. Ein ähnliches Bild bietet sich am Hauptplatz. Die Pfaffenhofener Ilmtaler feiern anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens das Donaugaufest mit einem großen Festumzug. Die Zahlen sind beeindruckend: Über 60 Vereine aus ganz Bayern marschieren mit, elf Kapellen machen die passende Musik. Alle ganz traditionell gekleidet, die einen in Lederhosen, andere in der Volkstracht ihrer Heimatregion. Da sind bunte Kleider mit aufwendigen Stickereien, Faltenstiefel, Trachtenjanker und Hüte mit Gamsbärten und Federn. Auch einige Zuschauer haben Lederhose oder Dirndl aus dem Schrank geholt.


Zurück im Eisstadion, wo die Pfaffenhofener Trachtler seit Mittwochabend ausgiebig feiern. Markus Söder (CSU) hält in seiner Funktion als bayerischer Heimatminister die Festansprache. "Das ist Bayern, wie es leibt und lebt. In Bayern gehört die Tracht dazu", ruft er den Trachtlern entgegen. "Wir sind nicht nur ein Bundesland, wir sind ein Lebensgefühl. Die Trachtenvereine erinnern uns, woher wir kommen." Für Söder sind Brauchtumsveranstaltungen ein Heimspiel. Seine konservativen Aussagen kommen an. "Wir sind ein christliches Land und wollen es auch bleiben", sagt er - und erntet Zwischenapplaus. Der eine oder andere Trachtler lässt sich im Anschluss mit dem Minister fotografieren.

Festleiter und Ilmtaler-Chef Hans Felbermeir ist zufrieden. Nicht nur der Festumzug ist gut gelaufen, auch der Gottesdienst mit Stadtpfarrer Albert Miorin hat allen gefallen, auch Volkstanz- und Heimatabend (siehe Seite 18) waren gelungen. "Der Pfarrer war eine Schau" sagt Uschi Sieber, Zweite Vorsitzende der Trachtler im Huosigau, das sich von München über Starnberg bis nach Weilheim erstreckt. Vor allem lobt sie aber das Eisstadion als Veranstaltungsort. Die Akustik sei hervorragend gewesen und im Gegensatz zu einem Festzelt habe die Zugluft für angenehme Temperaturen gesorgt.

Also hat sich die Arbeit für die Pfaffenhofener Trachtler gelohnt. 14 Tage hat die Mannschaft um Hans Felbermeir geackert, um das Sportstadion in eine Festhalle umzubauen - und es hat gut geklappt. Da sind sich alle einig, schauen sich noch die Ehrentänze der Vereine am Nachmittag an und lassen das Fest bei einer gemütlichen Maß Bier ausklingen.