Pfaffenhofen
Speckige Lederhosen und geblümte Dirndl

Die aktuellen Trachtenmode-Trends zum Pfaffenhofener Volksfest

30.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:22 Uhr

Fesch: Laut den Pfaffenhofener Trachtenmoden-Geschäften geht der Trend beim Mann heuer zum Hut kombiniert mit einem Samtgilet der Miesbacher Tracht und Loferln. Bei den Damen gelten dieses Jahr Blumen in einem Mustermix mit Bluse mit Schneewittchenkragen und passenden Accessoires als modisch. - Fotos: Mayer

Pfaffenhofen (PK) Das Pfaffenhofener Volksfest steht vor der Tür, und zur Wiesnzeit passende Trachtenmode ist vor allem bei den jungen Besuchern beliebt. Der Einzelhandel für Lederhose, Dirndl & Co. verrät da gerne die aktuellen Trends und Moden, die heuer von gediegen bis märchenhaft reichen.

"Der Trend dieses Jahr sind traditionelle Trachten, besonders die im Vintage-Look", sagt Andrea Herzog, Mitarbeiterin im Wiesnstadl in Pfaffenhofen. Jedoch werde diese Tracht für jüngere Träger etwas modisch aufgepeppt. Dass es die Mischung macht, verrät auch Maritta Wohlrab von Welt der Tracht in Pfaffenhofen: "Der Renner sind geblümte Dirndl", sagt sie. Diese würden auch gerne mit gepunkteten oder karierten Röcken zu einem Mustermix kombiniert. Besonders in sind laut Herzog außerdem Pastelltöne wie Rosenholz, Taupe und helle Grün- und Blautöne: "Es ist dieses Jahr eher gedeckt und edel" - auch wenn die kurzen und knalligen Partydirndl für junge Frauen wohl nie ganz von der Bildfläche verschwinden werden. Für festlichere Anlässe werde aber immer noch das wadenlange Dirndl empfohlen. Im Herbst werden laut Wohlrab auch vermehrt die geschlosseneren Dirndl mit einem spitzen, schmalen Ausschnitt gekauft. Als Alternative zur Strickjacke gibt es dieses Jahr für Damen Ponchos passend zu den Farben des Dirndls.

Auch sonst kann der Einzelhandel von verschiedenen Trends berichten: Vom Schnitt her etwa gilt der Schneewittchenkragen, ein zum Hals hin höherer Kragen, dieses Jahr besonders angesagt. Dazu kombiniert man eine Bluse mit ebenfalls hohem Kragen, die man je nach Modegeschmack umschlagen kann. Allgemein gilt ein märchenhafter Stil als modisch: Die Haare werden gerne mit Haarbändern hochgesteckt und mit Blumen verziert. Die anderen Accessoires wie Schuhe, Tasche und Schmuck können ganz nach Belieben der Trägerin ausgewählt werden. Herzog bemerkt aber, dass in letzter Zeit sehr viel Wert auf Trachtenketten oder ein auffälliges Collier gelegt wird. Abschließend gibt sie noch einen Tipp: "Wer schon ein Dirndl hat, kann dieses durch unterschiedliche Schürzen oder Accessoires aufpeppen und somit einen neuen Look erschaffen."

Wer als Frau kein Dirndl tragen möchte, dem bietet sich dieses Jahr die Alternative einer "Lederhose" aus Jeansstoff. "Diese Modelle trägt man mit einer Bluse und einem Samt- oder Baumwollleiberl", erklärt Wohlrab. Diese seien oft geblümt oder kariert und greifen den Dirndltrend der Saison auf.

Trends gibt es auch für die Burschen: "Für die jungen Männer sind dieses Jahr besonders Vintage-Lederhosen im Used-Look angesagt", sagt Wohlrab. "Diese abgetragen aussehenden Stücke dürfen auch gerne auffällige Stickereien oder Muster beinhalten." Die Hosen dürfen auch kürzer sein und statt mit dem Geschirr mit einem Gürtel getragen werden. "Besonders edel sind die bestickten, speckig wirkenden Lederhosen", findet Wohlrab. Bei den Farben herrschen zwar Erd- und Sandtöne vor, neu ist diese Saison aber die Farbe Anthrazit. Dazu kombiniert man ein klassisches weißes Hemd oder die beliebten Karierten. "Ganz neu sind dieses Jahr bordeaux und tannengrün karierte Hemden", sagt Wohlrab. Wichtig sei auch, dass man nicht von der starren Form einer Lederhose vom Kauf abgeschreckt lasse. Erst durch das Tragen werde sie schön schmiegsam. Zu den Hemden könne man zusätzlich ein Samtgilet kombinieren: Im Stil der Miesbacher Tracht, vorne unifarben, hinten geblümt - das ist laut Herzog dieses Jahr besonders gefragt.

Als Ergänzung bieten sich der Männerwelt neue moderne Janker mit Kapuze oder verschiedene Hüte an. Auch Loferl sind laut Wohlrab wieder im Kommen. Sie bestehen aus Wadenwärmern sowie kurzen Socken, die der Farbe der Lederhose oder des Hemdes aufgreifen können.Herzog gibt den Tipp, dass man bei der Lederhose auf die Gerbung achten sollte, um chemische Mittel auf der Haut zu vermeiden. Sie empfiehlt wasser- oder sämisch gegerbte Ware.

Die beiden Trachtenmode-Expertinnen sind sich einig, dass der Trend allgemein dazu geht, dass die Teile mehr in die Alltagsmode integriert werden. Das heißt, dass beispielsweise die Hemden, Janker, Röcke oder Hüte mit normalen Kleidungsstücken kombiniert würden.