Pfaffenhofen
"Martin Wolf kehrt zurück"

Karl Straub erklärt bei CSU-Starkbierfest, dass der Landrat sein Amt bei Wahlerfolg antreten wird

28.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

"Wir für Martin" : Landtagsabgeordneter Karl Straub und Kreisgeschäftsführer Fabian Flössler (links) verweisen bei der Abschlusswahlveranstaltung der CSU im Wolnzacher Ortsteil Egg noch einmal auf die Solidaritätsaktion für den Landrat. Die Partei schickte von jedem Einsatzort ihres Wahlkampfes Genesungswünsche an Wolf  - und die kamen auch von anderen Parteien. - Foto: Brenner

Pfaffenhofen/Wolnzach (PK) Wenn ihr ihn wählt, wird er auch antreten - Diese klare Aussage zum Gesundheitszustand des verletzten Landrats Martin Wolf hat Landtagsabgeordneter Karl Straub bei der Wahlkampfabschlussveranstaltung der CSU im Landgasthof Siebler in Egg getroffen. Rund 50 Bürger kamen.

So richtig wollte am Freitagabend keine typische Wahlkampfatmosphäre aufkommen, zu "außergewöhnlich", wie Straub selbst sagte, war die Situation, in der ein Landtagsabgeordneter Wahlkampf hält, obwohl er selbst gar nicht zur Wahl steht. Straub trat entschieden Gerüchten entgegen, die der Partei unterstellt hätten, sie würden über den wahren Gesundheitszustand des Landrats hinwegtäuschen. "Ich weiß aus erster Quelle von der Familie, wie es unserem Landrat geht", so der Abgeordnete. Zwar habe er ihn noch nicht persönlich besuchen dürfen, doch laut der Familie "können wir unglaublich optimistisch sein", so Straub. "Ich bin mir sicher, wenn ihr Wolf wählt, wird er in das Amt des Landrats zurückkehren." Er sei auf dem Weg der Besserung. Das Interesse der Bevölkerung am Gesundheitszustand des Landrats zeige indes, "wie geschätzt er ist".

Das hänge auch mit dessen Erfolgen zusammen, die Wolf nun fortsetzen wolle. Straub streifte in seiner Rede die zehn Punkte Wolfs für den Landkreis - vom bezahlbaren Wohnraum über Wirtschaft, Integration, Inklusion bis hin zu einem Entwicklungskonzept 2030, dass Wolf gemeinsam mit den Bürgern entwickeln will.

Einen verbalen Angriff startete er lediglich auf Wolfs Herausforderer, FDP-Kandidat Franz Niedermayr. Der hatte gesagt, der Landkreis solle den Lärmschutz an der Autobahn zum Schutz der Bürger halt notfalls aus eigener Tasche bezahlen. "Das ist rechtlich gar nicht möglich", sagte Straub.

Spontanen Applaus spendeten die Besucher, die sich ansonsten recht ruhig verhielten und keine einzige Frage stellten, beim Thema Ilmtalklinik. "Die Ilmtalklinik muss in kommunaler Hand bleiben", so Straub. Man dürfe sie nicht wie ein Wirtschaftsunternehmen betrachten, sondern müsse als Landkreis den Nutzen für die Bevölkerung sehen. "Das Therapiebecken müsste auch aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden - aber wir sollten uns das Geld leisten, die Leute sind uns dafür dankbar", so Straub.

Immerhin gehe es dem Landkreis wirtschaftlich unglaublich gut: Es gebe eine sehr niedrige Pro-Kopf-Verschuldung und wenig Arbeitslose, auch der Tourismus ziehe an, dank dem Kommunalunternehmen Strukturentwicklung seien die Übernachtungszahlen gestiegen. "Wir sollten nicht aufhören, die Beschäftigungssituation weiter zu bessern oder die Existenzgründer zu fördern", so Straub. Letzteres sei gar nicht so leicht in einer Boomregion, das habe er bei der Entstehung des digitalen Gründungszentrums in Ingolstadt gemerkt - an dem Zentrum ist der Landkreis auch beteiligt.

Zwei Seiten gebe es bei der Asylfrage. Bei einer Ablehnung sei es die Pflicht der Asylbewerber, in ihre Heimat zurückzukehren. "Wir sollten beim Abschied aber ein gutes Gesicht bewahren und sie auch hier noch betreuen", so Straub. Menschen, die hingegen bleiben dürfen, "müssen wir so schnell wie möglich integrieren und in Arbeit bringen". Deshalb sei gerade im Kreistag ein Integrationssachgebiet beschlossen worden. "Das ist gut investiertes Geld."

Geld solle allerdings generell so wenig wie möglich überhaupt in den Kreishaushalt fließen, betonte Straub. "Am besten ist es bei den Kommunen aufgehoben, die wissen, wo sie es gut einsetzen können." Deshalb wolle Wolf die Kreisumlage wie in der Vergangenheit vergleichsweise niedrig halten, denn auch im Landtag wisse man: "Je weiter das Geld hochkommt, desto schlechter ist es investiert."