Pfaffenhofen
Einbrechern auf der Spur

Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 10,2 Prozent angestiegen "2015 war ein Ausreißer"

23.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Auf Prävention und Kontrollen setzt die Polizei bei der Kriminalitätsbekämpfung. - Foto: Straßer

Pfaffenhofen (PK) Die Pfaffenhofener Polizei macht sich Hoffnung auf mehr Personal. Das sagte Inspektionsleiter Helmut Fink bei der Vorstellung der Kriminalstatistik gestern Nachmittag. Was die Eindämmung der Kriminalität angeht, setzt die Pfaffenhofener Polizei auf Prävention und Kontrollen.

Von 2013 auf 2016 ist die Bevölkerung im Bereich der Pfaffenhofener Polizei laut Funk um 6,4 Prozent auf 65 949 gewachsen. "Das spiegelt sich aber bei der Polizei nicht wider", sagt er. Jetzt habe das Innenministerium dem Polizeipräsidium Oberbayern Nord allerdings massiv Stellen zugesichert. Das gebe ihm Grund zur Hoffnung.

Die Kriminalitätsstatistik, die Fink und sein Stellvertreter Ulrich Pöpsel vorgestellt haben, weist für das Jahr 2016 einen Anstieg der Straftaten um 10,2 Prozent aus und bewegt sich nach einem Ausreißer nach unten wieder auf dem Niveau von 2014. Zurückzuführen sei der Anstieg unter anderem auf eine Zunahme der Diebstahlsdelikte. Im Bereich des einfachen Diebstahls war ein Plus von 26 auf 407, im Bereich des schweren Diebstahls ein Plus von 39 auf 254 Straftaten zu verzeichnen. Dass für Ladendiebstähle in hohem Maße Asylbewerber verantwortlich seien, weist Pöpsel entschieden zurück. "Da muss man die Kirche im Dorf lassen", sagt er. Eine positive Entwicklung gibt es bei den Wohnungseinbrüchen. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen ist laut des Presseberichts nur ein minimaler Anstieg von drei Fällen auf insgesamt 58 Einbrüche festzustellen. Die Aufklärungsquote liegt laut Pöpsel bei "phänomenalen" 44,8 Prozent. Das liege aber weniger an der tollen Arbeit nur im vergangenen Jahr, vielmehr sei das ein Resultat einer langen Entwicklung. Und auch das Glück spielt eine Rolle. Dass der Wert im Vergleich mit dem Präsidiumsschnitt um fast 30 Prozent höher liegt, ist darauf zurückzuführen, dass die Polizisten einen Serientäter ermitteln konnten. "Nächstes Jahr werden wir diese Zahl nicht halten", räumt Fink ein. "Die Einbruchskriminalität hat viel mit Bandenkriminalität zu tun." Die Polizei setzt daher vor allem auf Prävention sowie verstärkte Kontrollen. Und: "Wir schauen genau, wo die Gefahren sind", sagt Pöpsel. Wichtig seien vor allem Beobachtungen von Nachbarn. Fink: "Wir sind nur so gut wie die Bevölkerung."

Bei der Struktur der Tatverdächtigen zeigt sich, dass der Anteil an Ausländern zwar deutlich höher ist als in der Gesamtbevölkerung. Das sei aber vor allem auf Straftaten innerhalb von Asylbewerberunterkünften zurückzuführen, sagt Pöpsel. "Die Zuwanderer sind nicht die Kriminalitätstreiber in unserem Zuständigkeitsbereich."

Eine eklatante Zunahme um 39 Prozent ist bei den Körperverletzungen festzustellen. Dies spiegelt sich auch bei den gefährlichen Körperverletzungen, die um 22 auf 64 Taten zugenommen haben. Leicht rückläufig dagegen ist die Anzahl der Sexualdelikte, die von 33 auf 31 gefallen sind. Von 28 Tätern seien nur fünf Asylbewerber gewesen. Ebenfalls ein Rückgang ist bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten, sowie beim Computerbetrug (Bereich Cybercrime) zu verzeichnen.

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität ist die Zahl an Straftaten gefallen, was aber keinen Schluss auf weniger Betrieb in diesem Bereich schließen lässt. "Rauschgiftkriminalität ist ein Kontrolldelikt", sagt Fink. Dass die Fallzahlen gesunken seien hänge damit zusammen, dass schlichtweg weniger kontrolliert worden sei. "2017 werden die Werte aber wieder steigen", sagt Fink.

Zusammenfassend stellen Fink und Pöpsel fest, dass die Kriminalitätsbelastung, gemessen an der Häufigkeitszahl im Zuständigkeitsbereich der Polizei Pfaffenhofen geringer ist als im Durchschnitt des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. "Betrachtet man die einzelnen Gemeinden, so sind hier die Kreisstadt Pfaffenhofen sowie die Gemeinde Schweitenkirchen besonders belastet." Das liege an der besonderen Infrastruktur einer Kreisstadt mit den Einkaufsmöglichkeiten, Gaststätten und zentralen Asylunterkünften sowie bei Schweitenkirchen an der direkten Autobahnnähe mit Vergnügungslokalen und großen Tank- und Rastanlagen.