Pfaffenhofen
Asbest-Kindergarten wird abgerissen

Stadtrat beschließt Neubau von St. Andreas Betrieb wird ab Frühjahr 2017 in Container ausgelagert

21.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Die Kinder von St. Andreas bekommen einen neuen Kindergarten: Wegen Asbestbauteilen in der Decke des Mehrzweckraums wird das Gebäude aus den 70er Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Ab 2017 ist deshalb ein Provisorium notwendig. ‹ŒArch - foto: Lodermeyer

Pfaffenhofen (PK) Der asbestbelastete Pfaffenhofener Kindergarten St. Andreas soll komplett abgerissen und neu gebaut werden. Als Provisorium für die Betreuung der 87 Kinder sind Container auf einer Wiese an der Landwirtschaftsschule geplant. Das hat der Stadtrat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen.

Das Votum der Stadträte hinter verschlossenen Türen ist einhellig ausgefallen: Das Kindergartengebäude aus dem Jahr 1976 wird abgerissen und durch einen Neubau auf dem alten Grundstück ersetzt. Eigentlich sollte die Kindertagesstätte St. Andreas saniert und erweitert werden, um künftig sieben statt wie bisher vier Gruppen Platz zu bieten. Doch im August ist ein Gutachter in der Betondecke des Mehrzweckraums auf asbestzementhaltige Kleinteile gestoßen. Der Raum wurde daraufhin versiegelt, die Bauarbeiten gestoppt. Wie die Stadt beteuert, bestand keine Gesundheitsgefahr für Kinder, Eltern oder Personal.

Insgesamt sieben Varianten, wie die verfahrene Situation gelöst werden könnte, hat die Stadtverwaltung daraufhin untersucht. Die Ideen reichten vom Fortbestand des 40 Jahre alten Altbaus mit Anbau, was den Eltern angesichts der ungelösten Asbestproblematik aber wohl kaum zu vermitteln gewesen wäre, bis hin zum kompletten Neubau auf Nachbargrundstücken. Als Favorit galt anfangs die Idee, auf den freien Flächen des Areals einen neuen Kindergarten zu errichten und den Altbau bis zur Fertigstellung weiter zu nutzen. Dadurch wären keine Provisorien bei der Kinderbetreuung nötig gewesen - allerdings wäre dafür der Garten der Einrichtung geopfert worden, der als der schönste aller städtischen Kindergärten gilt.

Die nun getroffene Neubaulösung erschien den Stadträten dem Vernehmen nach am sinnvollsten - abgesehen vom Asbestproblem auch aus Zeit-, Kosten- und Kapazitätsgründen. Sie hat aber auch Nachteile: Der Abbruch gilt wegen der Asbestkleinteile im Beton als kosten- und zeitintensiv. Außerdem stehen die neuen Krippenplätze, um die es in erster Linie ja ging, erst nach der Fertigstellung im August 2018 zur Verfügung - also über ein Jahr später als geplant. Und der größte Haken: Der Kindergartenbetrieb muss während der Bauarbeiten für fast anderthalb Jahre in Container ausgelagert werden. Sie sollen voraussichtlich drei Straßen weiter auf der Wiese an der Saazer Straße aufgestellt werden, die dem Landkreis gehört. Dazu hat der Bauausschuss des Kreistags am Mittwochabend, ebenfalls in nicht öffentlicher Sitzung, bereits einstimmig seine Zustimmung signalisiert. In trockenen Tüchern ist das aber noch nicht: Die Details - allen voran die Höhe der Pacht - müssen noch ausverhandelt und im Kreisgremium abgestimmt werden.

Für die Containerlösung sind kombinierte Raummodule mit insgesamt 600 Quadratmetern Nutzfläche geplant, um den 87 Kindern von St. Andreas genug Platz zum Spielen und Lernen zu bieten. Die Fläche teilt sich auf in Gruppen- und deren Nebenräume, Schlafraum, Bewegungsraum, Küche, Personalraum, Sanitärräume und Büro. Das Provisorium wird voraussichtlich von Frühjahr 2017 bis August 2018 bezogen werden.

Zu allererst will die Stadt nun die Eltern von St. Andreas über das weitere Vorgehen informieren: Dazu ist ein Infoabend am Mittwoch, 9. November, um 19 Uhr in der Kindertagesstätte angesetzt.