Pfaffenhofen
Buntes Kulturerbe

Am kommenden Sonntag dreht sich der Tag des offenen Denkmals ums Thema Farbe

29.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Beim Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag werden Führungen in der katholischen Pfarrkirche in Ernsgaden (links) und der evangelisch-lutherischen Kreuzkirche (rechts) in Pfaffenhofen angeboten - Fotos: Archiv der Gemeinde Ernsgaden, Archiv Landratsamt

Pfaffenhofen (mck) Zu Streifzügen in die Vergangenheit sind auch heuer wieder die Besucher beim europaweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September, eingeladen. Das Jahresthema „Farbe“ wird an drei Stationen im Landkreis beleuchtet.

Wie jedes Jahr am zweiten Sonntag im September werden historische Bauten und Stätten ihre Türen öffnen – 750 bayernweit – und Führungen anbieten. Das Motto in diesem Jahr ist „Farbe“: Der Einsatz von Farbe wird seit Urzeiten dazu verwendet, die Lebensumgebung zu gestalten. In früheren Jahrhunderten mehr als heutzutage: Dies sieht man beispielsweise an den bunten Fassaden mittelalterlicher Ortskerne und an prächtigen Kirchenfenstern, die unter Lichteinwirkung ihre volle Wirkung entfalten.

Das Motto spiegelt sich auch bei den drei Angeboten im Landkreis Pfaffenhofen wieder. Unter dem Thema „Farbe verändert den Raum“ wird etwa Kreisheimatpfleger Roland Gronau Gäste durch die evangelisch-lutherische Kreuzkirche in Pfaffenhofen, Moosburger Straße 2, führen. Die Termine dafür sind um 11.15 und um 14.30 Uhr. Die Kirche ist ein gutes Beispiel, wie mit Farbe Raum gestaltet wird – nicht nur wegen der Bilder von Hans Röhm aus dem Jahr 1928: Im Jahr 1986 hat der Maler Hubert Distler den ganzen Raum zum Gemälde gemacht, indem er alle wichtigen Elemente mit farbigen Bändern betonte und miteinander verband. Die Kirche ist am Tag des offenen Denkmals von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Sehenswert ist auch St. Laurentius in Ernsgaden, Hauptstraße 7. Um 14 Uhr bietet Kirchenpfleger Ernst Feßlmeier eine Führung durch die zwischen 1887 und 1889 erbaute katholische Pfarrkirche an, die darüber hinaus von 9 bis 18 Uhr besichtigt werden kann. Die reich gegliederte Saalkirche wartet mit einem eingezogenen, halbrund geschlossenen Chor, kreuzrippengewölbtem Vorchor, neuromanischer Apsis, seitlichem Turm sowie einem Langhaus mit Bretter-Balkendecke auf. Sie ist in den letzten Jahren bereits außen renoviert worden, im kommenden Jahr ist der Innenraum an der Reihe.

Weniger um ein konkretes Einzeldenkmal als vielmehr um das Jahresthema dreht sich eine Führung in Geisenfeld: Die Frage „Wie farbig war das Leben in früheren Zeiten“ wird Gästeführerin Hannelore Major anhand denkmalgeschützter Gebäude und Gemälde beantworten. Treffpunkt dafür ist um 15 Uhr am Eingang des Neuen Rathauses, Kirchplatz 4. Wer konnte sich Farbe „leisten“ und wer durfte welche Farbe verwenden? Mit Farben wurde die gesellschaftliche Zugehörigkeit verdeutlicht, aber auch Menschen geächtet und ausgegrenzt. Die Besucher erwartet ein „bunter“ Streifzug durch die Vergangenheit.

Alle Veranstaltungen sind kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Erklärtes Ziel des Tages des offenen Denkmals ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und das Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken.