Pfaffenhofen
Bauernregeln mal anders

Jahreshauptversammlung des Verbands für landwirtschaftliche Fortbildung beschließt Beitragserhöhung

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Treue Mitglieder sind beim Verband für landwirtschaftliche Fortbildung geehrt worden. Sie gehören zum Teil seit 40 Jahren zum Verein. - Foto: Gruber

Pfaffenhofen (PK) Zu ihrer Jahreshauptversammlung haben sich die Mitglieder des Verbands für landwirtschaftliche Fortbildung (VLF) im Hofbergsaal getroffen. Hubert Kistler, der Vorsitzende des vlf, konnte dabei zahlreiche Ehrengäste begrüßen - darunter Landrat Martin Wolf, Kreisbäuerin Erna Stanglmayr, den Leiter der Landwirtschaftsschule, Joseph Konrad, und seine Stellvertreterin Gisela Hammerschmid sowie Ehrenmitglied Albert Fleischmann.

Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder betonte Landrat Wolf in seinem Grußwort die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft, die durch Kritik von vielen Teilen der Gesellschaft und den massiven Rückgang der bäuerlichen Betriebe - allein bei den Schweinehaltern schrumpfte die Zahl der Höfe im letzten Jahr um 15 Prozent - in Schwierigkeiten stecke. Man müsse beispielsweise überlegen: "Wie soll Tierhaltung in Zukunft ausschauen" Und: "Wir müssen alle an dem Ziel arbeiten, dass es auch in 10 oder 20 Jahren noch eine heimische Landwirtschaft gibt"

"Die Schulen in Pfaffenhofen und Schrobenhausen sind voll besetzt", konnte Joseph Konrad berichten; sowohl bei den Dorfhelferinnen als auch bei den Landwirten gebe es großes Interesse; die Bewerber kämen aus Oberbayern, Niederbayern und Schwaben. Eine gute Ausbildung sei heute auch nötig, da "landwirtschaftliche Betriebe heute mittelständische Unternehmen mit einem sehr hohen Umsatz" seien. Zur Zeit führe man Gespräche mit denen, die Tiere noch im klassischen Anbindestall halten: "Hier wird eine Umstellung nötig werden", betonte Konrad.

Ein abwechslungsreiches, humorvolles und sehr informatives Referat zum Thema "Kunigund macht warm von unt' - Bauernregeln und Lostage im Jahreskreis" hielt Thomas Janschek. Er zeigte dabei auf, dass in alten Bauernregeln viele Erfahrungswerte stecken, die man auch heute nutzen solle. Wenn es heiße: "Da Jakl tuat Äpfi salzen, da Lenzl tuet's schmalzen, da Bartl gibt eahna an G'schmack und da Michl brockt s'ab", so weise das auf Termine hin, die für die Entwicklung des Obstes bedeutend seien. Heute wisse man, dass um Bartholomäus etwa Kalzium und Kalium von den Früchten erst aufgenommen werden.

Janschek wies auch darauf hin, dass beispielsweise der Berlepsch eine absolut allergiefreie Apfelsorte sei, was auch auf den Gravensteiner zutreffe. Viele Tipps gab Janschek auch zu Heilkräutern wie Königskerze, Johanniskraut und Thymian, zu den richtigen Pflanzzeiten für Bäume und Sträucher.

Der Rest ging schnell über die Bühne. Pia Schurius trug den Jahresrückblick vor, teilte mit, dass der Verband zur Zeit 1284 Mitglieder habe, gab den Kassenbericht, zu dem es von den Prüfern keine Beanstandung gab, und ließ über die Entlastung des Vorstands abstimmen, die ohne Gegenstimmen erfolgte. Bei einer Enthaltung wurde auch die Beitragserhöhung auf zehn Euro angenommen; abschließend wurden noch zahlreiche Mitglieder geehrt, die dem Verband seit 40 Jahren angehören. Mit Kaffee und Kuchen endete die harmonische Versammlung.