Pfaffenhofen
Auf die richtigen Aktien gesetzt

Vier Zehntklässler des Schyren-Gymnasiums gewinnen das "Planspiel Börse"

23.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Nachwuchs-Börsianer im Plus: Helmut Müller (von links), Abteilungsleiter Vermögensmanagement der Sparkasse, gratuliert den Schyren-Gymnasiasten Kilian Hofrichter, Luis Kleinheinz, Jan Uckert und Bastian Mager. - Foto: Herchenbach

Pfaffenhofen (PK) Vier Zehntklässler des Schyren-Gymnasiums haben beim "Planspiel Börse" der Sparkasse Pfaffenhofen den Sieg geholt: Kilian Hofrichter, Luis Kleinheinz, Jan Uckert und Bastian Mager.

Den Gewinnern ist nun im Casino der Sparkasse die Prämie in Höhe von 250 Euro überreicht worden. Die Konkurrenz war allerdings groß: 300 Schüler von vier Schulen aus dem Landkreis - das Schyren- und das Hallertau-Gymnasium, die Berufsschule und die Georg-Hipp-Realschule - hatten mit 80 Spielgruppen am internationalen Wettbewerb mitgemacht, an dem sich insgesamt fast 120 000 Jugendliche beteilig haben.

Von diesen Spielgruppen im Landkreis wurden jetzt die zehn besten mit Geldpreisen zwischen 50 und 250 Euro belohnt. Das Börsenspiel war 1983 europaweit ins Leben gerufen worden, um Schülern Wirtschaft näher zu bringen. Dafür wird den Teilnehmern ein virtuelles Depot mit einem Startkapital von 50 000 Euro eingerichtet. Von Oktober bis Dezember haben sie dann Gelegenheit, diesen Depotwert zu steigern.

Es war ein gutes Börsenjahr für reale Anleger, allein der Deutsche Aktienindex Dax lag im sechsten Jahr in Folge im Plus, erläuterte Wertpapier-Spezialist Alexander Schmid den rund zwei Dutzend Schülern, die mit Kaffee, Saft und Krapfen bewirtet wurden. Was aber nicht bedeutet, dass Aktienhandel ein Selbstläufer ist. Wer auf Telekom- oder Fresenius-Papiere setzte, landete im Minus. Was also hat die Börsianer-Gruppe, die sich "No-risk-no-fun" nannte (zu Deutsch: "ohne Risiko kein Spaß") richtig gemacht? Sie haben ihren Depotwert immerhin um 9,4 Prozent gesteigert und wären damit real um 4701 Euro reicher geworden. "Ein ganz ordentliches Ergebnis", freute sich Helmut Müller, der bei der Sparkasse das Vermögensmanagement leitet. "Es reicht ja schon, wenn man in seinem Depot 30 Prozent Lufthansa- oder Porsche-Aktien hat." Deren Wert ging 2017 durch die Decke.

Diese Papiere aber hatten die Schyren-Börsianer gar nicht auf der Liste. Sie setzten auf Tech-Aktien, Apple zum Beispiel. Oder auch auf Amazon. Dazu haben sie täglich die Börsendaten, Aktienkurven und Quartalsgewinne der Unternehmen studiert.

Aber den Initiatoren des Spiels geht es nicht nur darum, den Schülern beizubringen, wie man möglichst schnell aus einem Euro zwei macht. Sie sollten auch die Nachhaltigkeit von Firmen und Produkten berücksichtigen, auf ethische, umweltverträgliche und soziale Aspekte achten. "Das ist schon eine gute Unterstützung des Wirtschaftsunterrichts an der Schule", sagt Schyren-Gymnasiast und Teamsprecher Luis Kleinheinz, "man lernt Geldanlagen besser kennen." Und man bekomme ein Gefühl dafür, zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen. "Wir sind nur deshalb auf dem ersten Platz gelandet, weil wir am letzten Tag nicht mehr gehandelt haben, das hätte den Gewinn runtergezogen", freut sich der Nachwuchs-Börsianer. Von Renditen um die zehn Prozent konnte die Elterngeneration nur träumen, die im selben Alter am Weltspartag die Sparbüchse zur Bank getragen hat. Und deshalb sei es heutzutage "nicht unüblich", sagt Vermögensmanager Müller, dass die Patentante ihrem Enkel kein Sparbuch mehr in die Wiege legt, sondern ihm ein Wertpapierdepot eröffnet.