Pfaffenhofen
Alle sind glücklich

Pfaffenhofen bekommt seinen Boulevard – und die Schlachthofstraßen-Anwohner ihren Willen

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Die Buckelpiste in der Schlachthofstraße wird bald verschwinden. Jetzt steht fest, wie die Straße genau ausgebaut wird - Foto: Straßer

Pfaffenhofen (PK) Ein Boulevard zwischen der Altstadt und dem künftigen Bürgerpark (Bauhofareal) oder in Schlangenlinien durch die Schlachthofstraße – was in der Septembersitzung des Pfaffenhofener Stadtrates noch heiß diskutiert wurde, endete jetzt mit einem Kompromiss.

Das Ergebnis kann sich für alle Seiten sehen lassen: Der drei Meter breite Boulevard-Gehweg entlang der Schlachthofstraße wird nun doch Realität. Und den Befürchtungen der Anwohner, dass die Autos nach dem Ausbau in rasender Geschwindigkeit durch das Wohngebiet schießen könnten, wurde in der neuen Ausbauvariante auch Rechnung getragen. Die Parkplätze werden nun nämlich doch konsequent versetzt – einmal links, einmal rechts der Straße – angeordnet. Somit müssen die Autofahrer künftig in Schlangenlinien durchfahren. Und das geht wohl nur in angemessener, niedriger Geschwindigkeit.

Hatten sich im September noch zwei Parteien gebildet, die letztlich mit knapper Mehrheit die Variante ohne Boulevard gegen den Willen von Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und Stadtbaumeister Gerald Baumann durchdrückten, waren sich diesmal (fast) alle einig. „Das ist doch wirklich ein sehr schöner Kompromiss, mit dem alle Seiten prima leben können“, sagte Herker. Die nun gewählte Ausbauvariante wurde von Baumann „Variante A.b“ getauft. Und sie ist eine Mischung der beiden bisherigen Vorschläge.

Der Promenade auf der einen Seite steht ein eineinhalb Meter breiter Gehweg auf der anderen Seite gegenüber. Die Parkplätze und Bäume werden versetzt angeordnet, sodass auch der Eindruck einer Allee entsteht – auch wenn der Ausdruck im Grunde genommen nicht ganz der richtige ist. Bei einer Allee müssten die Bäume nämlich parallel stehen. Im vorliegenden Fall werden sie versetzt gepflanzt. Optisch wirkt das trotzdem beim Entlanggehen sicher attraktiv.

„Ganz optimal ist das nicht“, räumte Herker ein. Schließlich dürfen die Radfahrer dann nicht entgegen der Fahrtrichtung in die Pedale treten, sondern müssen den Umweg über die Grabmairstraße in Kauf nehmen. Beim Schneeräumen ergeben sich ebenfalls Schwierigkeiten. Die Parkplätze auf einer Straßenseite werden vom Räumfahrzeug nämlich mit Sicherheit so verschüttet, dass sie nicht mehr benutzbar sind. Herker brachte all dies vor. Er akzeptierte die Einschränkungen jedoch, auch weil einige Stadträte noch einmal erklärten, dass der ausschlaggebende Punkt bei ihrer Entscheidung der Wille der Anwohner gewesen sei. „Ich habe mit einigen gesprochen. Sie können mit dieser Variante tatsächlich leben“, sagte Manfred „Mensch“ Mayer von der Gemeinschaft für Gemeinwohl. Das bestätigte ihm auch Bürgermeister Herker, der den Boulevard sehr begrüßte und als Aufwertung für das Stadtbild bezeichnete. Die Zustimmung erfolgte mit breiter Mehrheit. Lediglich Max Knorr und Andreas Kufer von den Freien Wählern stimmten dagegen.