Pfaffenhofen
Abwechslungsreiches Frühjahrskonzert

Bayerisches Brauchtum und irische Lebenslust beim Auftritt der Liedertafel im Schyren-Gymnasium

08.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Die mit den schönen Stimmen: 38 Frauen und Männer umfasst der Chor der Liedertafel. Links im Bild Chorleiterin Martha Zeilhofer, dahinter die Gruppe Marazula. - Foto: Steininger

Pfaffenhofen (PK) Die Liedertafel rief und viele, viele Besucher sind gekommen: Rund 380 Zuhörer zählte die Aula des Schyren-Gymnasiums am Samstagabend. "Bayrisch-Irish" lautete das diesjährige Motto, und dem wurde das Konzert bestens gerecht.

Bayern wie auch Irland waren in ganz früher Geschichte von den Kelten besiedelt. Beide Völker sind überwiegend katholisch, haben ihre eigene Musik entwickelt und auch ihre typischen Tänze. Außerdem brauen beide nach fester Überzeugung das weltbeste Bier. Natürlich gab es beide Biere auch zu trinken, und original irischer Whiskey ergänzte das Angebot, passend zum Motto des Frühjahrskonzerts.

Das ist typisch für die Veranstaltungen der Liedertafel, deren Vorsitzende Gabi Thurner, Chorleiterin Martha Zeilhofer und weitere engagierte Mitglieder für einen bunten Abend gesorgt haben, der beim Publikum bestens ankam. Ein Kontrastprogramm der Kulturen, das aber eines verband: Die Freude an der Musik, am Gesang und am Tanz. Dafür sorgten als Gäste die Pfaffenhofener Folk-Band Marazula, ein fünfköpfiges Ensemble mit professionellem Hintergrund, was sich unter der Leitung von Burkhart Wagner (Kontrabass) deutlich bemerkbar macht.

Vielen Zuhörern bekannt sind Regina Chalupper (Flöte), Oliver Grenz (Gitarre), Eva Bonk (Violine) und Helga Widmann (Akkordeon). Verstärkt wurde das Quintett durch Peter Zartner (Percussion) und Alice Köstler-Hösl (E-Piano). Also in jeder Hinsicht bestens besetzt, um die typischen Rhythmen und Klänge des "Irish Folk" so zu interpretieren, dass Tanzlust aufkam. Die wurde dargeboten von einem Tanztrio der Münchener Emerald Dancers, das im Stil von "Lord of the dance" zu den Klängen von Marazula eine kesse Sohle aufs Parkett legte - mit viel beklatschtem Stepptanz inklusive. Ein Damentrio ganz anderer Art waren die "Götz-Mädels" Amelie (9) und Elisa (7) zusammen mit Mama Julia (35) an der Gitarre, die von Beginn an zu Publikumslieblingen avancierten. Deren lustige Lieder und Gstanzl, erfrischend unbekümmert dargeboten, bildeten einen fröhlichen Höhepunkt in einem an Höhepunkten reichhaltigen Programm.

Dazu gehörte auch der Ilmtaler Trachtenverein, der bayerisches Brauchtum in Form von Schuhplatteln, Bauerntanz, Juchzern und Polkaklängen vermittelte wie in einem Bayern-Video des Fremdenverkehrsamtes. Dass der Trachtenverein unmittelbar auf die Emerald Dancers folgte, war natürlich kein Zufall, sondern bewusster Kontrast. Vor der Pause durfte sich das Publikum noch im irischen Gesang üben. Unter solistischer Anleitung des sachkundigen Moderators Markus Wagner und unterstützt von Marazula und dem 38-köpfigen, gemischten Ensemble des Liederkranz-Chores. Der konnte sich an diesem Abend unterschiedlich präsentieren: Mit bayerischen Liedern im A-cappella-Gesang bis hin zu irischen Traditionals zusammen mit Marazula. "Mir san Holledauer" setzten die Frauen und Männer gesanglich den irischen Klängen entgegen, und bei "Wenn i amal heirat" wurde der Chor zweigeteilt in eine weibliche und eine männliche Partei, die sich gegenseitig "aussangen", zum Vergnügen des Publikums.

Nach der Pause aber wechselte der Chor die Seiten und stimmte zusammen mit Marazula irische Lieder an, in englischer Sprache. Auch die hatte Martha Zeilhofer ausgesucht und zusammen mit dem Chor und Marazula eingeübt. Darunter die Ballade "Paddy's Green Shamrock Shore", die von einem letzten Blick irischer Auswanderer von der Schiffsreling auf das "mit grünem Klee bewachsene Ufer" erzählt, bevor Marazula mit "Arkansas Traveller" instrumental auf die neue Heimat der Iren blickte. Im typischen Rhythmus, mit wechselnden Flöten-, Akkordeon- und Fidel-Passagen, da kam "Urlaubsfeeling" auf.

Das war die richtige Einstimmung für die offiziell letzten zwei Titel, die irische Lebenslust widerspiegeln und die Chor und Band ebenso zusammen interpretierten: "The Star of the County Down" handelt von dem hübschesten Mädchen im Dorf, und mit "Whiskey in the Jar", mit Whisky im Krug, endete beschwingt ein nicht alltägliches Konzert voller Vielfalt und Eindrücke. Dazu passte die Zugabe "Der bayerische Himmel schön weiß und hellblau", die wieder zurück in heimische Gefilde führte. Trotzdem aber dürfte mancher sich gefreut haben, im Barfach zu Hause noch eine Flasche Whiskey stehen zu haben, für einen Absacker nach einem bemerkenswerten Konzertabend.