Pfaffenhofen
50 000 ehrenamtliche Stunden für andere

Bilanz des Caritas-Zentrums Pfaffenhofen: 599 000 Euro Defizit im vergangenen Jahr

27.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Pfaffenhofen (zur) Ein Umsatzvolumen von 7,904 Millionen Euro weist die jüngste Bilanz des Caritas-Zentrums Pfaffenhofen aus. Statistisch betrachtet nahm 2015 jeder 17. Landkreis-Bewohner eines der vielen hauptamtlichen Angebote in Anspruch.

Nicht mitgezählt ist dabei das Hilfsspektrum im Caritas-Ehrenamt, bei dem fast 50 000 Stunden geleistet wurden - was umgerechnet 31,2 Vollzeitstellen entspricht. Im Angestelltenverhältnis befanden sich 277 Mitarbeiter, darunter vier Psychologen und vier Diplom-Pädagogen beziehungsweise Lehrer sowie 34 Sozialpädagogen und Sozialwirte.

Das Umsatzvolumen des Caritas-Zentrum stieg im Berichtszeitraum um 781 000 Euro auf 7 904 057 Euro an. Jedem Euro Aufwand des Caritas-Zentrums, das je eine Außenstelle in Manching und Vohburg betreibt, standen 0,19 Cent Zuschuss von Landkreis und Kommunen gegenüber. Im Endergebnis blieb trotz steigender Einnahmen ein Defizit von 599 000 Euro, das von der Caritas aus Eigenmitteln finanziert werden muss.

Gerade im vergangenen Jahr sei durch die Flüchtlingskrise "die Not der Welt auf einmal ganz nahe gerückt", beschreibt Caritas-Geschäftsführer Norbert Saam die Situation. Die Caritas habe ihr Asylteam ausgebaut, den Bereich Asyl-Ehrenamt mittels einer vom Erzbischöflichen Ordinariat München voll finanzierten Projektstelle aufgebaut, um eine Migrationsberatung erweitert und mit Hilfe der Spende von Kardinal Marx einen Flüchtlingsfonds aufgelegt. Der Anteil der Flüchtlinge an den vom Caritas-Zentrum betreuten Personen lag bei 16 Prozent.

Insgesamt 862 Patienten erfasst etwa die Statistik des ambulanten Pflegedienstes und "Essen auf Rädern". Die Fachstelle für pflegende Angehörige verzeichnet 118 Beratungsfälle. 1448 Kinder wurden in Mittags- und Hausaufgabenbetreuungen sowie offenen Ganztagsschulen und gebundenen Ganztagsklassen vom zuständigen Fachdienst der Caritas betreut. In den Kitas waren es 150 Kinder und 80 Schüler. Die Kindertagespflege im Tagesmütterzentrum besuchten 318 Kinder. Die Jugend- und Elternberatung leistete in 585 Fällen Unterstützung. Im Handlungsfeld Armut und Migration gehören die allgemeine Sozialberatung (225), die Kurberatung (71), die Schuldner- und Insolvenzberatung (419) neben der bereits erwähnten Asylsozialberatung dazu. Die Migrationsberatung wurde 245-mal in Anspruch genommen. Von der Wohnungslosenhilfe der Caritas profitierten 76 Landkreisbürger, der sozialpsychiatrische Dienst wurde 514-mal genutzt, hinzu kamen weitere spezielle Beratungen etwa für Gehörlose. Im Bereich "Bürgerschaftliches Engagement" wurden insgesamt 43190 Stunden ehrenamtlich geleistet. Das Mehrgenerationenhaus Fam-Netz brachte es auf 6742 unentgeltliche Helferstunden - bei 154 999 Teilnehmern.