Paunzhausen (PK) Als Gewinner aus dem Windrad-Streit in der Gemeinde Paunzhausen sind – zumindest politisch – ganz klar Bürgermeister Hans Daniel und seine Freien Wähler hervorgegangen. Daniel setzte sich bei der Wahl mit 59 Prozent der Stimmen klar gegen Herausforderer Friedrich Boos durch.
Zu erwarten war das nicht unbedingt. Ging Boos doch als Kandidat gleich zweier Gruppierungen ins Rennen. Die CSU und die Bürgerliste hatten ihn aufs Schild gehoben – und sie waren mit insgesamt 32 Kandidaten gegen die lediglich 17 Kontrahenten der FW ins Feld gezogen. „Da hatten wir schon Sorge. Aber umso mehr freut es mich, dass wir auf ganzer Linie triumphiert haben“, kommentierte der alte und neue Bürgermeister Daniel den Erfolg. Sein Ziel war neben der Wiederwahl als Bürgermeister eine Steigerung seines persönlichen Ergebnisses. 2008 wurde er mit 51,2 Prozent gewählt; diesmal ging es für Daniel auf 59 Prozent nach oben.
Und er hatte nicht nur persönlich gegen Boos die Nase vorn, sondern kann sich künftig auch auf eine noch breitere Mehrheit im Gemeinderat stützen. Obwohl die bisher gemeinsame Liste von CSU und Bürgerliste zu dieser Wahl als zwei separate Gruppierungen angetreten ist (und damit deutlich mehr Kandidaten ins Rennen schicken konnte), gewannen die Freien Wähler einen Sitz hinzu. Künftig sitzen sie also zu siebt im Gremium. Fünf der neuen Räte sind übrigens „Frischlinge“. Nur Günter Steiner und Markus Aschauer sind bereits alte Hasen, neu im Rat sitzen Franz Bauer, Ulrich Huber, Thomas Popp sowie die beiden Frauen Silvia Lachermeier und Annette Baier.
Für die CSU sammelte neben dem gescheiterten Bürgermeisterkandidat Boos lediglich Otto Grübl genug Stimmen, um künftig im Gemeinderat sitzen zu können. Auf Seiten der Bürgerliste schafften neben Listenführer Konrad Offenberger lediglich Irmgard Federl und Martin Binder den Sprung hinein.
Boos reagierte erwartungsgemäß ziemlich enttäuscht auf das Votum der Wähler. „Ich habe mir deutlich mehr ausgerechnet. Das Ergebnis ist für mich schwer zu analysieren. Es wurden schlichtweg die Kreuzchen an der falschen Stelle gesetzt“, sagte er. Auch das Splitten der oppositionellen Kräfte auf zwei Listen habe nicht die erhoffte Wirkung erzielt. „Bei der CSU hat es ja zu zwei Plätzen gereicht., Aber die Bürgerliste hat halt gleich drei Mann verloren“, kommentierte er das Votum der Wähler. Das Ergebnis nimmt Boos dennoch sportlich. Nachtarocken helfe keinem weiter, fügt er an. „Die Auseinandersetzung ist vorbei – und wir haben sie verloren. Jetzt heißt es, die nächsten sechs Jahre im Gemeinderat wieder konstruktiv an der Zukunft Paunzhausen zu werkeln und aktiv mitzuwirken.“
Was jedoch alle Gruppierungen in der Gemeinde freuen sollte, ist ein ganz anderer Umstand. Immerhin 71,1 Prozent der Paunzhausener Bürger sind zur Wahl gegangen. „Das ist die größte Beteiligung aller Gemeinden im Landkreis Freising – und das ist doch auf alle Fälle erfreulich für die Demokratie“, kommentierte Bürgermeister Daniel diese Zahl.
