Paunzhausen
Jedes Haus braucht einen Schacht

Bei den Kanalarbeiten in Paunzhausen ergeben sich Kosten für einige Bürger

10.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:39 Uhr

Paunzhausen (sdb) Im Gemeindegebiet laufen Kanalarbeiten - und im Zuge dessen stellten die Fachleute nun fest, dass nicht jedes Haus einen Kontroll- oder Revisionsschacht hat. Hier muss nun nachgerüstet werden - die Kosten liegen beim Bürger.

Bei den umfangreichen Kanalsanierungen kommen immer wieder neue Probleme zum Vorschein, die im Gemeinderat diskutiert und entschieden werden müssen. So auch auf der jüngsten Gemeinderatssitzung. Im Zuge der Maßnahmen wurde nämlich festgestellt, dass viele Grundstücksentwässerungsanlagen im Privatgrund keine oder defekte Hausanschlussschächte haben. Diese sogenannten Kontroll- oder Revisionsschächte müssen aber laut Satzung vom Eigentümer angeschafft und unterhalten werden. "Da sollte eigentlich bei jedem Haus so ein Schacht da sein. Ist aber natürlich nicht so", sagte Paunzhausens Bürgermeister Johann Daniel (Freie Wähler). "Die sind zum Teil uralt und da gibt es Kanäle, da läuft nur Regenwasser. Fakt ist, dass wir das jetzt im Zuge der Sanierung kontrollieren müssen." Laut Satzung kann der Eigentümer die Gemeinde beauftragen, den Schacht erstellen zu lassen und die tatsächlich entstandenen Kosten per Rechnung dann übernehmen. Geschäftsführer Johann Vachal schlug vor, die Satzung in den Bereichen, in denen der Kanal neu gebaut wird, umzusetzen und die Eigentümer aufzufordern, tätig zu werden. Der Eigentümer soll die Möglichkeit erhalten, im Zuge der Maßnahme durch die Baufirma vor Ort die Hausanschlussschächte zu inspizieren und wenn nötig sanieren zu lassen. Sollte kein Schacht vorhanden sein, ist entsprechend der Entwässerungssatzung einer zu errichten, um die Funktion und den Unterhalt der Grundstücksanschlüsse gewährleisten zu können. Die Kosten für die erforderlichen Maßnahmen auf Privatgrund könnten dann von der Gemeinde an die Eigentümer weiterverrechnet oder auf Wunsch auch direkt von der beauftragten Baufirma dem jeweiligen Grundstückseigentümer in Rechnung gestellt werden. Gemeinderätin Annette Baier (FW) fragte nach: "Ich wüsste gerne, mit wie viel Geld die Leute dann da rechnen müssen, denn das werde ich bestimmt gefragt werden." "Vermutlich irgendwas zwischen 1500 und 2000 Euro", antwortete Bürgermeister Daniel und fügte hinzu, dass es aber notwendig sei. Gemeinderat Otto Grübl (CSU) stärkte ihm den Rücken und meinte: "Das müssen wir ja machen, das hat anders gar keinen Sinn, da wir ja ein Kataster erstellen lassen wollen. Sonst müssen wir uns da dann wieder rechtfertigen." Mit diesem Argument überzeugte Grübl seine Ratskollegen und alle zeigten sich mit dem Vorschlag Vachals einverstanden.