Paunzhausen
Grandioses Starkbierfest

Die Paunzhausener Theatergruppe trumpft trotz Personalproblemen groß auf

18.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Foto: Birgit Maria Schmid

Paunzhausen (PK) Bei ihrem traditionellen zweitägigen Starkbierfest hat die Theatergruppe Paunzhausen erneut aufgetrumpft. Trotz kurzfristiger Personalprobleme brillierten sie mit ihrem Stück "Göttinnen weißblau". Auch politische Seitenhiebe durften natürlich nicht fehlen.

Originell begannen Johannes Bauer als Ex-Bürgermeister Franz Thalmaier und Andrea Maysami als Traudi, Wirtin und frisch gewählte Bürgermeisterin das Lustspiel "Göttinnen weißblau" in drei Akten von Cornelia Willinger mit einem Zwiegespräch am Ende der Turnhalle. Heiß diskutierten sie dabei über den im Stück eben gelaufenen Wahlkampf, während sie sich zielsicher durchs Publikum in Richtung der Tische vorarbeiteten, an denen neben Paunzhausens Bürgermeister Johann Daniel auch Rupert Popp, Bürgermeister von Allershausen und Johann Vachal, Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft Allershausen, Albert Vogler, Bürgermeister der Nachbargemeinde Schweitenkirchen, die Geistlichkeit vertreten durch Dekan Alexander Weber und Kaplan Gerhard Wiesheu sowie die Gemeinderäte von Schweitenkirchen saßen.

Dabei nahmen sie so manches lokalpolitische Geschehen aufs Korn: "Es ist schon faszinierend, wie gut im neuen Baugebiet von Paunzhausen die Laternen brennen, auch wenn natürlich noch keine Häuser da sind!" Selbst Robert Scholz, Stellvertretender Landrat von Freising, der hier am Tisch saß, kam den Frotzeleien nicht aus. Das Stück spielt hoch droben in den "Paunzhauser Alpen" in der Stube des Gasthofs Schwanenwirt, der von den drei "Göttinnen weißblau" Traudi Hepperger, Wilma Weinfurtner und Vroni Thalmaier regiert wird. Fieberhaft soll ein Faschingsball organisiert werden, in den vor allem Traudl als Bürgermeisterin hohe Erwartungen sowohl politischer Natur als auch bezüglich ihres Sohnes Andreas "Burli" setzt.

Aus schierer Verzweiflung mit irgendeiner reichen Frau verkuppelt zu werden, will dieser daher sogar ins andere Lager wechseln und schwul werden. Mit der an Bully Herbig erinnernden Spielart bringt Christian Liebhardt in seiner Rolle die Turnhalle immer wieder zum Toben. Reichlich Zwischenapplaus erhielten auch die anderen Schauspieler für ihr mit extremer Spielfreude aufgeführtes Minenspiel.

Besonders vor Alfred Bauer muss man hier den Hut ziehen, denn die Rolle des Scherzartikelvertreters und Mann von Wilma sollte bis Anfang letzter Woche noch Edi Weinfurtner spielen. Doch beim Proben stürzte dieser so unglücklich, dass ihm die Achillessehne riss und er operiert werden musste. Alfred Bauer übernehm die Rolle und probte von Dienstag bis Freitag fast unaufhörlich und spielte die Rolle scheinbar mühelos - wie viel Ehre davon den beiden Souffleusen Antje Maslowski und Julia Schatt gebührt, wurde natürlich nicht verraten.

Neben Showeinlagen wie den Schwanentänzen und der von Julia Stowasser witzig gespielter lesbischen Postbotin "Willi" zeigte sich das Publikum vor allem von den Ideen der beiden Regisseure Patricia Herberich und Axel Steffens sowie Manfred Plenagls Umsetzung begeistert. Vor allem die Gestaltung des Bühnenbilds mit Gondel, Dixiklo oder Hubschrauber war beeindruckend.

Das Team der Theatergruppe hat es einmal mehr bewiesen: Was für andere der Fasching bedeutet, ist und bleibt in Paunzhausen das Starkbierfest, ein absoluter Höhepunkt im kulturellen Jahr Paunzhausens.