Paunzhausen
Erdgas für Schernbuch und Johanneck?

Bei einem Infoabend steht ein möglicher Ausbau zur Debatte Unternehmen zeigt sich zuversichtlich

22.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Rund um eine mögliche Erdgasleitung ging es am Montagabend. Mathias Stierstorfer (von links) von der ESB und sein Kollege Josef Forster sowie Paunzhausens Bürgermeister Johann Daniel sprachen mit Bürgern wie Thomas Gasteiger, die sich für einen solchen Ausbau interessieren. - Foto: Schmid

Paunzhausen (sdb) Soll in den Ortsteilen Schernbuch und Johanneck Erdgas ausgebaut werden? Zu dieser Frage hat die ESB Energie Südbayern am Montagabend in Schernbuch eine Infoveranstaltung organisiert. Denn ein Ausbau erfolgt nur bei mindestens zwölf Anmeldungen in Schernbuch und vier in Johanneck.

Die beiden Bürgermeister von Paunzhausen, Johann Daniel und Günter Steiner, freuten sich, dass so viele Interessenten der Einladung in Kurbi's Pilsstüberl gefolgt waren. Da Paunzhausen mit Walterskirchen erst vor Kurzem ans Erdgasnetz angeschlossen wurde, erhält Daniel regelmäßig Anfragen hierzu auch aus den Ortsteilen Johanneck und Schernbuch. Da es sich für die ESB Energie Südbayern aber erst ab einer bestimmten Anzahl von Anschlüssen lohnt das Erdgasnetz zu verlegen, luden sie am Montagabend zu einer Informationsveranstaltung hierüber ein. Mathias Stierstorfer von der ESB ging unter anderem auf den Ablauf des Leitungsausbaus selbst ein. Hier würden die Details in einem Vor-Ort-Termin mit ESB-Mitarbeiter Josef Forster abgesprochen, bei dem die genauen Netzanschlusspunkte festgelegt werden. Der Erdgas-Netzanschluss selbst koste 3150 Euro, weitere 238 Euro werden fällig, wenn ein Kugelhahn aus technischen Gründen für nötig erachtet würde. Dies beinhalte eine Leitungslänge von 30 Metern ab der Grundstücksgrenze und eine Anschlussleistung von 30 Kilowatt. Sollte ESB mehr als 30 Meter verlegen müssen, kostet jeder weitere Meter 50 Euro. Die Rohre werden am Rande der Straße in rund 60 Metern Tiefe verlegt.

Stierstorfer erklärte zudem die Verlegung der Erdgasleitung in Paunzhausen und Walterskirchen, um dann auf die bevorzugte Variante einer Verlegung von Walterskirchen nach Schernbuch einzugehen. Grundsätzlich sei es zwar möglich, auch von Paunzhausen aus das Netz zu erweitern - hier müssten jedoch Rohre neu verlegt werden, die von Walterskirchen nach Schernbuch bereits vorhanden sind.

Laut Stierstorfer punktet Erdgas durch eine Kombination aus Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Komfort und Klimaschonung. Erdgas würde bis zu 12 000 Kilowattstunden pro Jahr an Energie einsparen verglichen mit einem Öl-Altkessel und auch 40 Prozent weniger CO2 ausstoßen, so der ESB-Vertreter.

Anhand einer Beispielsrechnung mit einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche bei einem Vier-Personen-Haushalt verglich Stierstorfer die Kosten. "Wenn man die Vollkosten vergleicht, können rund 35 Prozent gegenüber Öl eingespart werden", prophezeit Stierstorfer, was einer Energiekosten-Einsparung von 1200 Euro im Jahr bei einem Verbrauch von 12 500 Kilowattstunden entspräche. Für die Nutzer wären dabei Investitionskosten von rund 11 000 Euro fällig, beispielsweise für ein Erdgas-Brennwertgerät samt Netzanschluss. Laut der Rechnung der ESB wäre dieser Betrag binnen zehn Jahren amortisiert.

Angst vor Gasexplosionen müsse man nicht haben: "Da geht es immer um Flüssiggas", beruhigte Stierstorfer. Die Frage: "Was ist, wenn Putin den Gashahn zudreht" beantwortete Stierstorfer mit zusätzlichen Erdgasbezugsquellen aus Dänemark, Norwegen, den Niederlanden und sogar Deutschland selbst.

Tatsächlich meldeten sich einige Anwesende spontan an und Bürgermeister Daniel versicherte, bereits weitere Interessenten vorgemerkt zu haben. "Das schaut ganz gut aus, ich glaube, dass da schon was daraus wird", zeigte sich dieser im Anschluss zuversichtlich.