Neustadt
Vom Opa zum Sohn zum Enkel

Künstlerische Familie Ausstellung von Michael Zirngibl im Forum

27.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Heimatliche Motive, wie die Altwasser der Donau in Neustadt, gehörten zu Michael Zirngibls bevorzugten Motiven. - Foto: Scholtz

Neustadt (gsz) Künstlerische Begabung haben die Zirngibls offensichtlich in den Genen. Noch bis zum 26. Juni sind im "Forum für regionale Kunst" in Neustadt Bilder und Holzschnitzereinen von Michael Zirngibl sen. zu sehen. Der im Herbst vergangenen Jahres Verstorbene ist das erste Familienmitglied, das mit seiner Kunst die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam machte. Seine Söhne Martin und Michael arbeiten neben ihrem Beruf ebenfalls kreativ. Martin perfektioniert sich in der Körperkunst, Michael in der Musik.

Bodypainting im Airbrush-Verfahren ist die ganze Leidenschaft von Martin Zirngibl. Bereits zwei Mal stellte er an Modellen im Kunstforum diese Fertigkeit vor. Sein Bruder Michael ist in der Freizeit musikalisch aktiv. Unter anderem in einer eigenen Band und der Blaskapelle Mühlhausen, die er seit 1989 leitet. Und dann ist da noch Enkel Christoph, der seine Begabung mit großem Erfolg beruflich ausschöpft. Der 35-Jährige zählt mittlerweile zu den weltweit bekannten Komponisten von Filmmusik. Von ihm stammen zum Beispiel die Soundtracks zu "Refugee Blues", der bei der diesjährigen Berlinale Premiere feierte.

Der Opa hat diese Erfolgsstory mit Freuden verfolgt. Auch die künstlerische Entwicklung seiner Söhne. Er selbst war Autodidakt, einer der es ganz genau nahm. Seine Bilder ähneln denen der großen Meister, von deren Arbeiten er viele nachempfunden hat. Für die Neustädter von ganz besonderer Bedeutung sind die Motive aus der heimischen Umgebung: die Schererkapelle in Marching, die Abens bei Deisenhofen und im winterlichen Bad Gögging, die Birkenallee in Neustadt.

Selbst beigebracht hat sich der gelernte Elektriker auch die Schnitzerei und deren Bemalung. Neben den zahlreichen Heiligenfiguren entstanden auch Holzplastiken aus dem bäuerlichen Leben, dem einstigen Alltag in Neustadt. Erwin Huber hat die Ausstellung angeregt. Er ist mit Michael Zirngibl sen. in die Schule gegangen und hat dessen künstlerische Begabung immer bewundert. Die Arbeiten sind noch bis zum 26. Juni im Kunstforum in der Herzog-Ludwig-Straße 5 zu sehen: Jeden Donnerstag, Samstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr.