Neuer Chef am Amtsgericht

21.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:43 Uhr

Die Ruhestandsurkunde überreichte der Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes, Karl Huber (links), an den Ingolstädter Amtsgerichtsdirektor Raimund Scherr (2. von links). Mit dabei waren auch die Landgerichtspräsidentin Sibylle Dworazik und Scherrs Nachfolger Herbert Krammer (rechts), der zum 1. Oktober als Amtsgerichtsdirektor von Pfaffenhofen nach Ingolstadt wechseln wird. - Foto: Richter

Pfaffenhofen/Ingolstadt (hai) An der Spitze des Amtsgerichtes Pfaffenhofen bahnt sich ein Wechsel an. Herbert Krammer, seit November 2004 Leiter der Pfaffenhofener Justizbehörde, wechselt zum 1. Oktober als neuer Amtsgerichtsdirektor nach Ingolstadt.

Der 57-Jährige wird dort den bisherigen Behördenchef Raimund Scherr ablösen, der nach neunjähriger Tätigkeit in dieser Funktion zum 30. September in den Ruhestand tritt. Der gebürtige Oberpfälzer Scherr ist seit 1. November 1973 bei der Justiz und fand sieben Jahre später in Pfaffenhofen nicht nur eine Stelle als Zivil- und Strafrichter, sondern auch seine neue Heimat. Über eine Station bei der Staatsanwaltschaft kam er schließlich ans Amtsgericht Ingolstadt – zunächst als aufsichtsführender Richter und seit nunmehr neun Jahren als verantwortlicher Direktor.

Jetzt erhielt Scherr seine Ruhestandsurkunde aus der Hand von Karl Huber, Präsident des bayerischen Verfassungsgerichtshofs und des Oberlandesgerichts in München. Karl Huber lobte das "außergewöhnliche Engagement" des Juristen. Trotz zuletzt schwerer Krankheit habe er sich weiter vorbildlich für die Justiz eingesetzt. Seinen Ruhestand will Scherr an seinem Wohnort Pfaffenhofen genießen, Reisen unternehmen und auch noch "ein wenig Juristerei betreiben", wie der scheidende Amtsgerichtsdirektor verriet.

An seinen Heimatort Ingolstadt zurück kehrt beruflich der bisherige Pfaffenhofener Justizchef Herbert Krammer. Der aus Berg im Gau stammende Jurist lebt seit 30 Jahren in Ingolstadt und freut sich schon darauf, künftig auch mal mit dem Rad zum Dienst fahren zu können. Gereizt habe ihn aber nicht nur die Wohnortnähe, sondern die berufliche Herausforderung am Ingolstädter Amtsgericht. "Es ist das größte Gericht in der Region mit vielen zentralen Zuständigkeitsbereichen wie zum Beispiel dem Register- und dem Insolvenzgericht." Auch wenn er sich auf die neue Aufgabe freue, werde er Pfaffenhofen doch auch schweren Herzens verlassen. "Mir hat es hier sehr gut gefallen und ich werde meine Mitarbeiter bestimmt vermissen, weil wir einfach sehr gut zusammengepasst haben," sagt Krammer.

Wer sein Nachfolger als Amtsgerichtsdirektor in Pfaffenhofen wird, steht laut Krammer noch nicht fest. Die Stelle sei Mitte Juli im Amtsblatt des Justizministeriums ausgeschrieben worden. Er gehe davon aus, dass die Entscheidung bald falle und der neue Amtsgerichtsdirektor zum 1. November oder Anfang Dezember sein Amt übernehmen werde.