Münchsmünster
Sanierung kostet sechs Millionen Euro

Bei der Bürgerversammlung in Münchsmünster ging es auch um die Zukunft des Gasthauses Rauscher

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Markante Immobilie: Inmitten von Münchsmünster steht der Gasthof Rauscher. Das Gebäude ist denkmalgeschützt und müsste dringend saniert werden. Die Kosten dafür belaufen sich nach ersten Schätzungen auf mindestens sechs Millionen Euro. - Foto: Lamprecht

Münchsmünster (PK) Es war eine Bürgerversammlung nach Maß am vergangenen Mittwochabend im Bürgersaal Münchsmünster. Gut besucht, aufschlussreich - und mit einem Überraschungseffekt.

Als Bürgermeister Andreas Meyer am Ende, als viele schon nicht mehr mit weiteren Neuigkeiten rechneten, über die Zukunft des gemeindeeigenen Gasthofs Rauscher informierte, ging ein Raunen durch die Reihen der sonst so stillen Zuhörer. "Im Grunde", so erläuterte Meyer, "haben wir zwei Möglichkeiten: sanieren oder verkaufen." Konkret gebe es ein Konzept für eine Generalsanierung des in die Jahre gekommenen, denkmalgeschützten Gebäudes. "Es liegt vor und wurde vom Landratsamt genehmigt", sagte Meyer, fügte aber auch hinzu, "wenn wir das umsetzten wollen, kommen auf die Gemeinde Kosten von mindestens sechs Millionen Euro zu."

Eine, wie er meint, erhebliche finanzielle Herausforderung für die Gemeinde, die bedeuten würde, in größerem Umfang Schulden zu machen oder aber andere Projekte, "unter Umständen auch dringendere", hinten anzustellen oder gar auf unbestimmte Zeit zu verschieben.

Die andere Möglichkeit sei es, den Gasthof "ohne Bürgersaal" zu verkaufen. Ein Interessent, der das Gebäude gerne zu einem Hotel im Stile eines Boarding-Hauses umbauen würde, sei da. Diese Lösung, so fand der Rathauschef, sei sicherlich auch ein gangbarer Weg.

"Der Gemeinderat wird demnächst darüber entscheiden müssen, was wir tun", sagte er. Meyer lud die Bürger ein, ihre Meinung zu äußern. Das allerdings wollte trotz allen Flüsterns und Raunens, das das Thema im Saal hervorgerufen hatte, doch keiner. Und auch sonst meldete sich mit Ausnahme von zwei Gemeinderäten, die sich noch einmal zu einem konkreten Thema äußern wollten - Gemeinderat und Feuerwehrkommandant Simon Wittmann zum Löschschaum, Gemeinderat Martin Schuh zum Polder - niemand zu Wort. "Ein bisschen wundert mich das schon", meinte Meyer im Anschluss an die Versammlung. Die Themen seien schließlich da gewesen.