Münchsmünster
"Kein übliches Hobby"

Simone Gröger aus Münchsmünster sammelt Teebeuteltütchen

24.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Freude am Sammeln: Simone Gröger hebt sich Tütchen von Teebeuteln auf und hat schon Exemplare aus aller Welt - Foto: Lamprecht

Münchsmünster (PK) Ganz am Anfang stand die „Heiße Liebe“. Dann bekam sie Gesellschaft von Waldbeere, Hagebutte und Beerenmischung. Seit über fünf Jahren sammelt Simone Gröger aus Münchsmünster Teebeutel-Tütchen aus aller Welt. Sie nennt über 250 Stück ihr Eigen und sie will noch viel mehr.

„Ich finde es immer wieder faszinierend“, sagt die 16-jährige Schülerin, „wie viele verschiedene Sorten, Marken und Tütchendesigns es gibt. Als ich angefangen habe, sie zu sammeln, hätte ich nie damit gerechnet, dass das so viele sind.“

Etwas über fünf Jahre ist es nun her, dass die Schülerin ihre Leidenschaft für die kleinen Papiertütchen mit dem wunderbaren Duft entdeckt hat. Damals, so erinnert sie sich, habe sie einen Teebeutel-Adventskalender geschenkt bekommen. Für jeden Tag der Vorweihnachtszeit war ein anderer Tee und entsprechend auch ein anderes Tütchen enthalten. „Die sahen schön aus und rochen gut, da hab ich sie aufgehoben“, erinnert sie sich. Damals seien vor allem Früchtetees darunter gewesen. „Die mag ich am liebsten.“

Jetzt, über fünf Jahre später, machen diese ersten 24 Tütchen nur noch einen Bruchteil ihrer Sammlung aus, die Simone in einer schwarzen Mappe, die eigentlich für CDs gedacht ist, aufbewahrt. Jeweils zwei Tütchen teilen sich ein CD-Fach. „Das ist praktisch“, findet Simone. So könne man leicht den Überblick behalten und vor allem gehe auch nichts verloren.

Schließlich sind einige der Tütchen echte Raritäten – zumindest in Deutschland. Denn Simone hat auch eine ganz Reihe von ausländischen Exemplaren in ihrem Album. Darunter einige aus Ungarn, der Tschechei oder England, die sie selbst aus dem Urlaub mitgebracht hat. „Ich habe aber auch welche aus China, Indien und Südafrika“, erzählt sie und zeigt, fast ein bisschen stolz, auf eine Reihe Tütchen mit chinesischen und indischen Schriftzeichen darauf. Rote Tees sind darunter, Jasmintees, aber auch verschiedene Schwarztees. Da merke man dann auch, meint Simone, dass in anderen Ländern eben auch oft ganz andere Sorten getrunken werden als bei uns in Europa. Und auch im Design gibt es Unterschiede: Sind die europäischen Beutel oft bunt und auffällig bedruckt, kommen die asiatischen Exemplare eher in unauffälligem Grün daher.

Ohnehin sind die Aufdrucke ein weiterer Punkt, der die Schülerin an den kleinen Tütchen fasziniert. Da könne man nämlich, erklärt sie fachkundig, auch sehen, wie sich die Designs bei ein und derselben Sorte innerhalb kurzer Zeit verändern. Zum Beweis zeigt sie zwei Tütchen der „Heißen Liebe“ aus verschiedenen Jahren. Einmal mit großem Herz und kleiner Beere, einmal anders herum.

Solche Vergleiche sind freilich nur bei den deutschen Sorten möglich. Um an Tütchen aus fernen Ländern zu kommen, ist schließlich mehr als nur ein Gang in den Supermarkt nötig. „Ich bekomme immer mal wieder etwas von Freunden und Bekannten mitgebracht, die ins Ausland fahren und von meinem Hobby wissen“, erzählt sie. Auch Austauschschüler brächten von Zeit zu Zeit etwas mit. In aller Regel seien das natürlich begeisterte Teetrinker, die um die große Sortenvielfalt wüssten und ihre Leidenschaft verstünden.

Sie seien es dann auch, die sich für Simones Sammlung besonders begeistern könnten, über den herrlichen Geruch schwärmten und sie darin bestärkten, immer weiter zu machen. Echte Gleichgesinnte, die auch Teebeutel-Tütchen sammeln, kennt Simone nämlich nicht. „Das ist einfach kein besonders übliches Hobby“, sagt sie. Das störe sie aber auch gar nicht. „Ich finde es eher toll was zu machen, was nicht jeder tut.“