Münchsmünster
Ein "gutes Gespräch" mit der Ministerin

Polder-Gegner in Münchsmünster sind zuversichtlich und bauen auf ein wichtiges Zugeständnis

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Voll besetzt war das Nebenzimmer des Gasthofes Rauscher bei der Versammlung von IgeL am Mittwoch in Münchsmünster. Vorsitzender Martin Schuh und Bürgermeister Andreas Meyer gaben einen Überblick über die Ergebnisse des Gesprächs mit Staatsministerin Ulrike Scharf in der vergangenen Woche zum Thema Polder. - Foto: Lamprecht

Münchsmünster (PK) Mit der neuen bayerischen Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz Ulrike Scharf haben sich Bürgermeister Andreas Meyer, die Fraktionssprecher des Gemeinderates sowie Martin Schuh in München getroffen. Thema war einmal mehr der mögliche Polder.

„Ein gutes und sachliches Gespräch“ mit einer hervorragend vorbereiteten Ministerin sei es gewesen, lobte Martin Schuh, Vorsitzender von IgeL, der Interessengemeinschaft der Landwirte und Hausbesitzer, bei einer Versammlung am Mittwochabend in Münchsmünster.

„Wir sind mit dem Gespräch sehr zufrieden“, meinte Schuh. Zumal nicht nur Ministerin Scharf, sondern auch der Leiter der Abteilung für Wasserwirtschaft am Ministerium Martin Grambow, sein Stellvertreter sowie der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt, Christian Leeb, dabei waren. „Es waren also alle da, die in der Sache was zu sagen und zu entscheiden haben“, betonte Schuh.

Er gab einen kurzen Abriss dessen, was er und die Gemeindevertreter in dem Gespräch dargestellt hatten und das war vor allem die Ist-Situation: die Lage beim Hochwasser 2013, bei dem man glimpflich davon kam, weil die Donau zu dem Zeitpunkt kein Hochwasser geführt habe; der Umstand, dass man mit Jahrhunderthochwassern inzwischen alle paar Jahre rechnen müsse. Man habe der Ministerin auch Unterlagen über das Teilungswehr in Vohburg übergeben, das laut so Schuh gut funktioniere, aber überlaufe, wenn zu viel Wasser kommt. „Dessen müssen sie sich auch bewusst sein“, unterstrich er.

Er wies aber auch auf die Situation an der Ilm hin. Es könne nicht sein, dass die Oberlieger direkt am Wasser oder im natürlichen Überflutungsgebiet bauen und die Hinterlieger das Nachsehen hätten. Planungen zur Wasserrückhaltung wie sie aktuell in Rockolding, Ernsgaden und Ilmendorf liefen, seien da nicht eben hilfreich. „Die Ilm ist unser größter Vorfluter – wenn der voll ist, sind wir weg.“

Trotzdem – die Zusagen, die im Gespräch gemacht wurden, stimmen Schuh und die Gemeindevertreter vorsichtig optimistisch: Es sei akzeptiert worden, dass die Situation in Münchsmünster aufgrund der natürlichen Gegebenheiten, der Lage und der Gräben, eine andere sei, als in anderen Poldergebieten. „Die zuständigen Leute, auch die Ministerin, werden herkommen und sich das hier anschauen“, erklärte Schuh. Und noch ein sehr wichtiges Zugeständnis sei beim Gespräch in München gemacht worden: „Der Herr Grambow hat ganz klar gesagt, wenn das Grundwassermodell eine Verschlechterung für Dritte ergibt, wird das Projekt eingestellt“, erklärte Bürgermeister Meyer.