Mitterwöhr
Gegen den Polder und gegen die Pipeline

In der Mitterwöhrer Bürgerversammlung geht es auch um Radwege und Demonstrationen

24.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Mitterwöhr (PK) Die Bürgerversammlung im Sportheim Mitterwöhr ist gut besucht gewesen. Hauptthemen waren wieder einmal der Polder sowie die geplante Gaspipeline, die nach dem Willen des Betreibers bald über das Gemeindegebiet Münchsmünster verlaufen könnte.

Noch vor Weihnachten, oder zumindest kurz danach, sollen die Flächen, auf denen künftig der Polder entstehen soll, von staatlicher Seite gesichert werden. Die Gemeinde sei dazu nicht bereit. „Die politische Gemeinde Münchsmünster wird in keiner Weise über Angebote verhandeln“, lässt Bürgermeister Andreas Meyer (Christliche Wählergemeinschaft) verlauten. Und er geht einen Schritt weiter: „Wir sollten nicht immer nur Versammlungen machen, sondern mal eine gescheite Demo im Poldergebiet oder in der Ortsmitte planen.“ Vielleicht stimme es die Entscheidungsträger ja eher um, wenn sie 600 Leute auf der Straße sehen – und nicht immer nur die gleichen vier im Büro.

Das zweite Aufregerthema des Vormittages war die geplante Loop-Pipeline von Forchheim nach Finsing. Die Unterlagen liegen momentan in der Gemeinde zur Einsicht und Stellungnahme aus. „Wir werden uns das nicht gefallen lassen. Das ist das letzte Stück Natur, was bei uns noch nicht belastet ist“, erregte sich Meyer. Das Ziel sei sowohl den Polder als auch die Pipeline zu verhindern.

Aus den Reihen der Bürger kam die Anregung, eine Unterschriftenaktion zu starten. All jene, über deren Grundstück die Pipeline führen solle, aber auch alle anderen Bürger, die gegen die Maßnahme sind, können im Rathaus ihre Bedenken formlos aber schriftlich äußern.

Die Lärmbelastung durch die B 16 a, insbesondere, wenn die B16 gesperrt ist, war ebenfalls ein brisantes Thema. Meyer sah das Problem und versprach, sich, wenn er eine Möglichkeit sehe, für eine Verbesserung der Situation ein zusetzten. Ob sich aber wirklich etwas verändern lasse, sei mehr als fraglich.

Etwas ruhiger ging es bei den anderen Themen zu: Verbandsmitglied Martin Kellerer wies darauf hin, dass die Räumung der Verbandsgräben wohl teurer komme als gedacht. „Wir sprechen hier aber auch von rund 2500 Kubikmetern Schlamm.“

Weiterhin ging es bei der Versammlung um einen möglichen Radweg zwischen Mitter- und Niederwöhr, sowie von Niederwöhr nach Münchsmünster, um die Sanierung der Kapelle Oberwöhr und die Schaffung einer Rampe für Rollstühle, Kinderwägen und Rollatoren an der Kirche in Mitterwöhr. Leicht werde die Umsetzung der Projekte also nicht, man wolle aber dennoch nicht aufgeben, versicherte Bürgermeister Meyer.