Mit viel Liebe zur Hallertauer Heimat

Ritsch Ermeier singt und erzählt vor dem Deutschen Hopfenmuseum

26.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Der Hopfengarten vor dem Museum war passende Kulisse für den ersten „Hopfazupfa-Diensdog“, der musikalischen Lesung von Ritsch Ermeier. Zwei weitere Termine am 1. und 8. September folgen - Foto: Schmid

Wolnzach (sdb) „No oamoi obeschaugn auf mei scheene Holledau“ – wer kennt ihn nicht, diesen letzten Satz des Holledauer Liedes, der Hymne der Hallertau, die von Ritsch Ermeier am „Hopfazupfa-Diensdog“ vor dem Deutschen Hopfenmuseum gesungen wurde.

Ritsch Ermeier freute sich über die fast voll besetzten Bierbänke am hauseigenen Hopfengarten des Museums zur musikalischen Lesung, denn „man weiß ja nie, kommen zwei oder zwanzig“. Ein paar mehr waren es dann doch und die hörten nicht nur aufmerksam zu, sondern sangen zum Teil mit und tanzten sogar zum Zwiefachen.

Schließlich kennt man ihn, den Hallertauer Rundfunkredakteur und Musikanten Ritsch Ermeier aus seinen Auftritten mit „Sauglockläutn“ und war gespannt auf seine Geschichten. In diesen sinnierte er nicht nur über das Besondere an der Holledau, sondern auch über die Herkunft des Namens selbst, von dem es fünf Schreibweisen gibt. In seinen Geschichten ging der Musiker und Autor auf die Geschichte des Hopfens und Hopfenanbaus in der Hallertau ein, aber auch auf das Leben rund um und mit den Arbeiten, die der Hopfengarten in den verschiedenen Jahreszeiten so mit sich bringt. Natürlich durften die Veränderungen, die die jeweiligen Arbeiten im Laufe der Zeit durch technischen Fortschritt mit sich brachten, nicht fehlen.

Detailgetreu beschrieb er, wie oft man in einem Hopfengarten beim Hopfenandrehen sich bücken und wieder aufstehen muss. „Zu harter Arbeit gehört aber auch immer das Feiern und dazu gehört Musik, a guade Brotzeit und a Bier!“ Im Zusammenhang mit dieser altbekannten Weisheit sang Ermeier seine selbst geschriebene Lobeshymne auf das Möbelstück, das in keinem Biergarten oder Bierzelt fehlen darf: die Bierbank.

„Früher hat zu jeder Feier auch eine zünftige Rauferei gehört“, erzählte er und zog einen Zeitungsartikel über die letzte Hopfenzupferschlacht aus dem Jahre 1955 heran, der die Rauferei in allen Einzelheiten mit den jeweiligen Verletzungen beschreibt. Diese und viele weitere Anekdoten hat der Autor in seinem Hörbuch „De Holledau gsagt und gsunga“ festgehalten und entführt seine Zuhörer mit viel Liebe in seine hügelige Heimat mit den vielen kleinen Kirchen und den grünen Hopfengärten, die im Winter idyllische riesige Spinnennetze zaubern.

Wer sich diese und weitere witzige Anekdoten und Lieder nicht entgehen lassen will, der hat noch zwei Termine zur Auswahl: Am 1. und am 8. September lädt Ritsch Ermeier noch einmal ab 18 Uhr zu einem „Hopfazupfa-Diensdog“ vor das Wolnzacher Museum ein. Und um den Hopfen nicht nur zu hören, sondern auch zu schmecken, gibt es zur Lesung „Hopfazupfabier“ der Urban Chestnutbrauerei.