Pfaffenhofen (edf) Wenn zum vhs-Neujahrskonzert am 1. Januar in der Stadtpfarrkirche der Weihnachtsteil aus Händels "Messias" zur Aufführung kommt, sind neben dem Kammerchor a-cappella-nova und dem Kammerorchester St. Johannes Baptist in den Solopartien drei Künstler zu hören, die dem Pfaffenhofener Publikum seit langem ein fester Begriff sind.
Die gebürtige Ingolstädterin Gabriele Schmid wollte ursprünglich Organistin werden, bevor sie sich zum Gesangsstudium bei Emmy Lisken und Professor Douglas Yates entschloss. Neben dem klassischen Konzertgesang vor allem im Oratorienbereich pflegt sie gleichermaßen eine Vorliebe für zeitgenössische und alte Musik.
Gabriele Schmid, deren Namen das große Publikum noch immer mit der Rolle der "Sissi" im Füssener König-Ludwig-Musical verbindet, arbeitet häufig mit dem Klarinettisten Giora Feidman und mit Orchestern wie den Moskauer, Nürnberger, Stuttgarter und Münchner Symphonikern zusammen; sie ist ständiger Gast bei etwa beim Sinfonischen Sommer/Riedenburg oder dem Asahi-Festival in Usbekistan.
Die Altpartie übernimmt Renate Kaschmieder, die ihre Gesangsausbildung am Nürnberger Meistersingerkonservatorium begann und sich schon zu dieser Zeit zu einer gefragten Altistin im Oratorienfach entwickelte; Meisterkurse unter anderem bei Hans Hotter, Brigitte Fassbaender und Anna Reynolds schlossen sich an. In vergangenen Jahren häufig auf der Opernbühne der Bad Hersfelder Festspiele zu sehen, hat Renate Kaschmieder im Oratorienfach verstärkt Aufgaben auch im Ausland übernommen, so auf Tourneen durch Belgien und die Niederlande; Ende 2007 gastierte sie mit Bachs Matthäuspassion in Tokyo. Aus den Reihen des Pfaffenhofener Kammerchores kommt Bass-Solist Nikolai Ardey.
Der gebürtige Berliner, im Hauptberuf Ingenieur bei BMW, erhielt seine solistische Gesangsausbildung bei Thomas Gropper, Professor an der Münchener Musikhochschule. In den letzten Jahren hat Ardey, der seit 1987 im Scheyerer Basilikachor alle Basspartien übernimmt, sein Repertoire von festlichen Messen, zahlreichen Kantaten aus Barock und Klassik bis hin zur Oratorien- und Opernliteratur zunehmend erweitert, so etwa 2008 um die Basspartie der h-Moll-Messe von J. S. Bach und das Magnificat von C. Ph. E. Bach, und in gleichem Maße seine Konzert- und Kirchenmusikengagements im gesamten süddeutschen Raum ausgedehnt, so gastierte er zum Beispiel am zweiten Weihnachtstag mit den Arcis Vocalisten (und mit dem "Messias") in der Münchner Residenz.
Erstmals in Pfaffenhofen wird der Tenor Max Kiener zu hören sein. Noch in seiner Jugend Mitglied im Philharmonischen Chor des Gasteig und im von ihm mitbegründeten Vokalensemble Sixte Ajoutée, studierte Kiener Gesang an der Universität des Mozarteum. Sein Fach als lyrischer Tenor begann er 2004 bei den Bad Hersfelder Festspielen als Graf Almaviva im "Barbier von Sevilla", gastierte 2003 und 2005 bei den Donaufestwochen in Grein und sang 2006 bei den Salzburger Festspielen in Mozarts "Apollo et Hyacinthus". Als Lied- wie als Konzertsänger in den Bach-Passionen und anderen großen Oratorien hat sich Max Kiener in wenigen Jahren einen guten Namen im deutschsprachigen Raum erworben.
Karten für das Neujahrskonzert sind im Vorverkauf noch bis 31. Dezember in Pfaffenhofen bei Büro-Spiel-Freizeit Daubmeier und bei Schreibwaren Prechter, Restkarten dann an der Konzertkasse erhältlich. Das Konzert beginnt um 16 Uhr. Im Anschluss laden die Volkshochschule als Veranstalter, der Landkreis und der Kammerchor, zu einem Glas Sekt in das Foyer des Landratsamtes ein.
