Manching
Neue Projekte und Netzwerke

PK TRIFFT Kathrin Janocha: Die Hohenwarterin gehört nun zum Wirtschaftsbeirat des Landkreises

08.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:20 Uhr

Wer sich von Kathrin Janocha durch die Produktionshallen der JG Service führen lässt, spürt deren Begeisterung auch für technische Details. - Foto: Zurek

Manching (PK) Als neues Mitglied im Wirtschaftsbeirat des Landkreises möchte Kathrin Janocha neue Projekte einbringen und Netzwerke aufbauen. Die 29-Jährige ist Gesellschafterin der familieneigenen JG Service GmbH in Hohenwart.

Ob man eine Shampoo-Probe aus dem Hochglanzmagazin, eine Einzelportion Ketchup im Fastfood-Restaurant oder einen Minikarton Waschmittel im Drogeriemarkt in Händen hält - nicht selten stammt die Verpackung namhafter Produkte aus Hohenwart. Denn die Firma JG (hinter dem Kürzel verbergen sich die Namen der Gründer: Richard Janocha und Heribert Grebmair) stellt aus Papier, Aluminium und Kunststoff Verbundfolien her.

Keineswegs eine unspektakulär "trockene" Angelegenheit - das merkt der Besucher des Betriebes spätestens im Gespräch mit Kathrin Janocha. Zuständig für die Anwendungstechnik, den Vertrieb und das Personalwesen, erläutert sie mit spürbarer Begeisterung die Feinheiten der Produktion in einem hygienisch sensiblen Bereich. Dass sie "stolz ist, in einem Betrieb arbeiten zu können, den der eigene Vater mit aufgebaut hat", nimmt man der 29-Jährigen ohne Zweifel ab. Souverän führt die gelernte Industriekauffrau durchs hauseigene Labor und die Produktionsstätten, erläutert die Funktionsweise von Flexodruckanlagen, Kaschiermaschinen und Rollenschneider. Umweltbewusst betont sie: "Wir gehen mit den Rohstoffen sorgsam um, haben eine Nachverbrennungs- und eine Destillierungsanlage für Restfarben installiert, heizen über ein Blockheizkraftwerk und haben PV- Anlagen auf dem Dach".

Erfahrung sammelte Janocha zunächst "im Außendienst, im direkten Kontakt mit Kunden in ganz Deutschland und Europa". Um den Anforderungen des internationalen Geschäftes gewachsen zu sein, arbeitete sie zudem ein halbes Jahr lang bei einem global agierenden Unternehmen in England. Oben genannte Kernaufgaben und "was sonst so anfällt" sind seit elf Jahren ihr beruflicher Alltag. "Nebenher" hat sie sich per Abendschule noch zum Wirtschaftsfachwirt IHK weitergebildet. Dass ihr in der Verantwortung für einen mittelständischen Betrieb mit 50 Mitarbeitern mit einem zweistelligen Millionenumsatz seit zweieinhalb Jahren die eigene Schwester als gelernte Bankkauffrau zur Seite steht, darüber ist Janocha "sehr froh".

Gegründet 1992 im Scheyerer Ortsteil Vieth zog die JG Service 2001 "aus Platzgründen" nach Hohenwart. Derzeit werden die räumlichen Kapazitäten auf dem 25000 Quadratmeter großen Firmenareal erneut erweitert, denn bald soll eine dritte Kaschierungsanlage hier Einzug halten. "Zudem möchten wir für einen besseren Fluss des Produktionsprozesses sorgen", lässt Janocha wissen. Nach ihren Hobbys gefragt verrät die eher feminin als taff wirkende Frau überraschend: "Ich power mich gern beim Teak-Won-Do so richtig aus". Doch auch die Malerei gehört zu ihren Leidenschaften. "Noch" sei sie kinderlos, meint sie mit einem Schmunzeln. Aber das eigene Heim hat sie nicht von ungefähr in Firmennähe gebaut. "Damit Familie und Beruf später leichter zu vereinbaren sind".

Über die Berufung in den Wirtschaftsbeirat freut sich Janocha. "Ich finde es sinnvoll, die eigene Meinung nach außen zu kommunizieren, statt im stillen Kämmerlein zu hadern", meint sie mit einem Lachen, bei dem die blauen Augen hinter der Brille blitzen. Sie möchte sich "in neue Projekte einbringen, Netzwerke aufbauen, Synergieeffekte suchen und Impulse für eine optimale Zusammenarbeit aller Akteure im Bereich Wirtschaft geben", wozu aus ihrer Sicht auch die Behörden und politische Verantwortungsträger zählen.