Manching
Keltische Mauer wird aufgebaut

Nachbau des Murus Gallicus am Manchinger Museum droht zu verfallen

16.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:02 Uhr

Soll wieder aufgebaut werden: Der Nachbau des Murus Gallicus beim Kelten- und Römermuseum Manching. - Foto: Schmidtner

Manching (peh) Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (CSU) führt die nächsten beiden Jahre turnusgemäß den Zweckverband Kelten- und Römermuseum Manching. Erster Stellvertreter ist der Bezirkstagspräsident von Oberbayern, weitere Stellvertreter sind der Vorsitzende des Keltisch-Römischen Freundeskreises und der bisherige Chef des Zweckverbands, der Bürgermeister von Manching.

Aus Gründen der Vereinfachung wird künftig der Wechsel immer zum Jahresbeginn stattfinden und nicht wie bisher zum 19. September. Nicht zuletzt wegen der anstehenden Wahltermine wurde dies geändert. Ab 2019 ist dann der Bezirkstagspräsident von Oberbayern der Vorsitzende, ab 2021 der Vorsitzende des Freundeskreises und ab 2023 wieder der Bürgermeister von Manching.

Der Rest der Sitzung bestand überwiegend aus Formalien. Der Jahresrechnung 2015 in Höhe von 750 000 Euro wurde Entlastung erteilt. Auch einen Datenschutzbeauftragten hat das Museum, es ist der Hauptamtsleiter des Marktes Manching, Herbert Müller.

Auf den beklagenswerten Zustand des Murus Gallicus beim Museum wies der Vorsitzende des Freundeskreises, Georg Schweiger, hin. Dabei handelt es sich um den Nachbau einer Mauer, wie sie vorwiegend die Kelten zum Aufbau von Verteidigungsanlagen verwendeten. Dabei wurde ein Fachwerk aus Holzstämmen und -balken aufgebaut und dessen Zwischenräume mit Steinen und Schutt verfüllt.

Der Vorteil war die große Stabilität gegenüber Angreifern, die mit Rammen die Anlagen aufbrechen wollten. Die Fachwerkkonstruktion verlieh der Mauer eine Zähigkeit und Stabilität, die denen von reinen Steinanlagen überlegen war. Die Balken leiten die Last auf längere Reichweite weiter als bei einer reinen Steinmauer. Auch bei größeren lokalen Schäden brach die Mauer nicht zusammen. Der Nachteil: Wenn die Holzkonstruktion verrottete, fiel die Mauer zusammen, weshalb es heute keinen einzigen intakten Murus Gallicus mehr gibt.