Manching
Eine Vielzahl von Wünschen

Eisstockschießen, Lagerhütten, Badesee für Hunde: Fürs Feilenmoos gibt es viele Vorschläge

29.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:51 Uhr

Zur weiteren Entwicklung im Feilenmoos fand auch in Manching eine Bürgerbeteiligung statt. Die vierte und letzte Versammlung ist am 25. Juli in Reichertshofen. - Foto: Leader-Aktionsgruppe

Manching (DK)

Manching (PK) Die Diskussionen waren engagiert und teils auch kontrovers: Bei der Bürgerbeteiligung am Leader-Projekt zur Entwicklung des Feilenmooses kamen in Manching etliche Vorschläge auf den Tisch. Nach zwei Veranstaltungen in Ernsgaden und Geisenfeld war dies die dritte ihrer Art, die letzte findet am 25. Juli in Reichertshofen statt. Ziel ist es, im Verbund von Bürgern, Kommunen und Landkreis Pfaffenhofen, Behörden, Verbänden und Vereinen Leitplanken für die weitere Entwicklung im Feilenmoos abzustecken und Nutzungen abzugrenzen, so Landschaftsarchitektin Barbara Grundner-Köppel, die die Leader-Veranstaltung im Manchinger Hof moderierte. Dass die Interessen unterschiedlich sind, liegt in dem wasserreichen Gebiet in der Natur der Sache.

Manchings Bürgermeister Herbert Nerb wies eingangs darauf hin, dass der Markt mit seinem keltischen Lehrpfad das erste Leader-Projekt im Landkreis umgesetzt habe. Manching ist mit knapp 250 Hektar mit rund einem Zehntel der Gesamtfläche an dem Seengebiet beteiligt. Fünf kleinere Seen besitzt der Markt dort. Lob zollte der Gemeindechef den Fischern, Segelfliegern und der Wasserwacht für ihre Bemühungen, einen Ausgleich zwischen der Naherholung der Bevölkerung und der Natur zu schaffen.

Ende des Jahres soll das Leader-Projekt stehen. Bis es so weit ist, haben die Bürger, aber auch die Politiker und die Fachbehörden das Wort. Grundner-Köppel ging auch auf die Ergebnisse der zwei bisherigen Workshops ein. So soll ein nachhaltiges und innovatives Gebiet für Freizeit, Erholung und Bildung entstehen, die vorhandenen Nutzungen neu geordnet und strukturiert sowie Wirtschaftsflächen zur allgemeinen Nutzung umgewandelt werden. Weiter wurde deutlich, dass ein Gesamtkonzept zum Nasskiesabbau benötigt werde und geklärt werden müsse, welche Seen welcher Nutzung zugeführt werden sollen: Badebetrieb, andere sportliche Nutzung (Segeln, Tauchen, Wasserski), Fischereiwirtschaft oder Naturschutz. Hauptkonfliktpunkte seien die Kollision der verschiedenen Nutzungen sowie das Parken außerhalb der genehmigten Pkw-Stellflächen, so die Landschaftsarchitektin.

Anschließend erarbeiteten die Bürger in den drei Arbeitsgruppen kommunale Belange, Naturschutz und Landwirtschaft sowie Freizeit, Erholung und Vereine ihre Vorschläge. Hier in Kürze die Ergebnisse: Der Abbau von Nasskies ist ein großes Anliegen und soll weiterhin gefördert werden. Neben weiteren Rundwegen und einer besseren Beschilderung dürfe auch die GPS-Ortung nicht vergessen werden, ebenso wenig die Barrierefreiheit.

Bei den Freizeitaktivitäten im Feilenmoos sollte man auch den Wintersport nicht außer Acht lassen; Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen beispielsweise seien gut möglich. Das Surfen sollte möglichst getrennt vom Badebetrieb stattfinden und das Tauchen in ausreichend tiefem Wasser (möglichst mit nahe gelegenem Parkplatz).

Da es immer wieder Probleme mit Biberschäden gibt, müsse man entscheiden, was dagegen unternommen wird, wie auch die Haftungsfrage (ebenso bei Reit- und Radunfällen) ungeklärt sei. Die Fischer wünschen mehr Hütten für die Lagerung ihrer Gerätschaften und beklagen Vandalismus bei den bereits bestehenden Hütten. \tDie Patriotstellung soll eine Ausgleichsfläche werden: Jetzt sollte noch geklärt werden, wofür.

Einige Landwirte beklagen die Vernässung in manchen Bereichen. Ein Pferdehofbesitzer betonte, man könne zumindest das nasse Gras gut für die Winterfütterung der Pferde brauchen. Hundebesitzer hätten gern einen Weiher, in dem das Baden für Hunde gestattet ist und kein Leinenzwang herrscht.

Ein großes Problem speziell bei den südwestlichen Seen ist der Mangel an Parkplätzen und das wilde Parken sowie auch die Vermüllung der Landschaft. Wie deutlich wurde, solle das Feilenmoos ein Erholungsgebiet für die Bürger der Region bleiben. Gewünscht wurde auch eine zuverlässige Betreuung durch Wasserwacht.

Die vierte und letzte Bürgerbeteiligung soll am 25. Juli um 19 Uhr in Reichertshofen stattfinden.