Manching
"Ein auserwähltes Völkchen"

Rudi Eiba, erster Manschuko-Präsident, verlegte einst das Gardetreffen von Manching nach Ingolstadt

19.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Humorvolles Trio: der momentane Präsident Roland Spies (von links) und die Gründer von Manschuko, Ehrenpräsident Rudi Eiba und Ehrenratsvorsitzender Hans Plank. - Foto: Schmidtner

Manching (smd) Zeit seines Lebens ließ der Fasching ihn nicht los. Rudi Eiba aus Manching prägte wie kein anderer die fünfte Jahreszeit in Manching. Noch heute repräsentiert der 82-Jährige als Ehrenratsvorsitzender mit Stolz die Faschingsgesellschaft Manschuko, die er als erster Präsident von 1967 bis 1980 zusammen mit seinem Stellvertreter Hans Plank und einigen anderen Engagierten aus der Taufe gehoben hatte.

Legendär war der von Eiba 1968 in Manching erstmals arrangierte Manschuko-Zirkus, der über Jahre in einem Zelt in der Bergstraße in der Faschingszeit stattfand. Bald sprach man nur noch vom Zirkus Eibarelli. Sicherlich war die Ausstattung von Garde und Präsidium mangels Finanzmittel damals etwas bescheiden. Doch dies schmälerte laut Eiba die Freude an der närrischen Zeit nicht. Die Gardemädchen und die Trainerin Traudl Kaulfuss erhielten als Dank für die gelungene Saison auf der Generalversammlung am 12. März 1969 ein Blumengebinde. Die Mitglieder des Komitees bekamen als Zeichen ihrer närrischen Würde je eine Komiteemütze mit einer Fasanenfeder von Eiba überreicht.

Die Versammlung, zu der 27 Mitglieder in das Sportkaffee Herdegen erschienen, ging im Rahmen eines bunten Abends mit den Stimmungskanonen Bob Zäuner und Fritz Winter in humoristische Weise über die Bühne. Manschuko wusste schon damals bei jeder Gelegenheit zu feiern.

Ein weiterer Meilenstein, bis heute unverrückbar im Ablauf der Manchinger Faschingsmacher, war das Gardetreffen. Für dieses setzte Eiba - gegen einige Widerstände - die Verlegung von Manching nach Ingolstadt durch. Nachdem sich immer mehr Garden bei Manschuko anmeldeten, um ihr Programm zu zeigen, war Eiba gezwungen aus Platzgründen das Treffen vom einstigen Kellerwirtsaal (hier reichte der Platz nicht mehr aus) ins Stadttheater nach Ingolstadt zu verlegen. Am 2. Februar 1980 - Eiba kann sich noch genau erinnern - starteten elf Garden mit 200 Mitwirkenden zum ersten Gardetreffen in der Schanz. Wie besorgt die Vereinsführung war, zeigte, dass Manschuko für das erste Treffen einen Bus einsetzte, der die Ballbesucher von Manching in die Stadt und zurückbrachte. Das diesjährige Gardetreffen findet übrigens am heutigen Freitag statt.

In einer kreativen Stunde schrieb der unverwüstliche Manschuko-Präsident Eiba, 1978 im stillen Kämmerlein, ein Lied mit Text über "seinen" Verein Manschuko. Zitat: "Wir sind ein auserwähltes Völkchen, Manschuko kennt die ganze Welt, wir wollen Tanz und Spaß euch zeigen, und hoffen, dass es euch gefällt." Dieses Lied wird beim Ein- oder Ausmarsch der Garde gespielt und hat heute mehr denn je Gültigkeit.

Das Erbe hat im 50. Jahr Roland Spies als Präsident übernommen. Nach Eiba (1967 bis 1980) standen Hans Plank (1980 bis 1990), Gerhard Rindlbacher (1990 bis 1996), Herbert Nerb (1996 bis 2002) und Thomas Leistritz (2002 bis 2016) an der Spitze.