Manching
20 Tafeln an elf Stationen

Archäologischer Lehrpfad zum keltischen Oppidum in Manching offiziell seiner Bestimmung übergeben

17.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:02 Uhr

Gleich am Eingang zum Kelten- und Römermuseum beginnt der archäologische Lehrpfad. Sichtlich erfreut über die gestrige offizielle Eröffnung zeigten sich Landrat Martin Wolf (von links), Zweite Bürgermeisterin Elke Drack und Rathauschef Herbert Nerb. - Foto: Pehl

Manching (PK) Was lange währt, wird endlich gut - dieses alte Sprichwort trifft auch auf den archäologischen Lehrpfad in Manching zu. Fast auf den Tag genau vor 30 Jahren haben die Römisch-Germanische Kommission, die insgesamt 60 Jahre in Manching geforscht und gegraben hat, und der Keltisch-römische Freundeskreis, einen Wanderweg zum keltischen Oppidum angelegt.

Jetzt, zum zehnjährigen Bestehen des Kelten- und Römermuseums Manching, ist daraus ein richtiger Lehrpfad geworden. Er umfasst 20 Tafeln an elf Stationen und führt auf einer Länge von mehreren Kilometern um das ehemalige keltische Oppidum mit einer Fläche von 380 Hektar herum.

Bürgermeister Herbert Nerb erinnerte gestern an die ersten Anstrengungen des Marktes und des Freundeskreises vor drei Jahrzehnten. Außerdem waren an dem Projekt, das rund 60 000 Euro kostete, die lokale Leader-Aktionsgruppe und der Freistaat Bayern beteiligt.

Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf sprach von einer Bereicherung des Museums und einer Verbindung von Innen und Außen. Er lobte die Marktgemeinde außerdem für ihre Premierenleistung: Von den 16 Maßnahmen des im Herbst 2014 gestarteten Leader-Projekts sind die Manchinger die ersten, die es bereits umgesetzt haben. Zuversichtlich zeigte sich Wolf, dass der Lehrpfad sich auch auf den Tourismus und das Bildungsangebot im Landkreis positiv auswirken werde.

Leader-Koordinatorin Irmgard Neu-Schmid lobte das bürgerschaftliche Engagement und die Nachhaltigkeit des Lehrpfads. "Bildung ist immer auch ein Wirtschaftsfaktor", sagte sie über das "Vorzeigeprojekt".

Museumsleiter Wolfgang David erinnerte daran, dass er bereits kurz nach Eröffnung an internationalen Tagungen über Oppida-Projekte teilgenommen hat. Bei mehrjährigen EU-Projekten zur Valorisation (In-Wert-Setzen) entstand die Idee, den bestehenden Weg zu erneuern und auf den heutigen Stand der Forschung und der Vermittlung nach modernen Standards zu bringen, zu erweitern und aufs Museum abzustimmen. Bei Lehrveranstaltungen an der Uni München haben Studierende daran weitergearbeitet. Wertvolle Hinweise lieferten Ortsbegehungen, Befragungen von älteren Manchingern und Bilder von PK-Fotograf Max Schmidtner.