Lueg
Ein Indie-Familienfest

Fans des Puch Open Air lassen sich auch von Gewitter nicht vertreiben

28.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Die Band Fenster (oberes Foto) spielte sich in die Herzen der vielen Puch-Fans. Vier jungen Damen mit Blumen im Haar (unteres Foto) feierten Junggesellinnen-Abschied auf dem Festival - Fotos: Ostermair

Lueg (ost) Das Puch Open Air hat auch nach 25 Jahren nichts an Attraktivität und Zugkraft verloren. Das zeigte sich heuer sehr deutlich, als wieder über tausend Fans von alternativer Musik aus ganz Bayern und darüber hinaus die Einöde Lueg bei Jetzendorf ansteuerten um bei zunächst herrlichem Sommerwetter der herausragenden Musik von sechs Szenenbands zu lauschen.

Ein Teil der Gäste kam mit dem vom S-Bahnhof Petershausen her eingerichteten Shuttle-Bus, andere richteten sich auf eine Nacht im Zelt oder im Auto ein.

Puch lebt nach 25 Jahren zum Großteil von Stammgästen, die hier ihr Indie-Familienfest feiern. Was die meisten Besucher sehr schätzen, ist die entspannte Atmosphäre, die man hier vorfindet. Da spielt es keine Rolle, dass wenige Tage zuvor noch Schweine des dortigen Biobauern den großen Saugarten belagert haben, wo nun für einen Abend lang Isomatten und Decken ausgerollt wurden und sich Besucher unterschiedlichen Alters zum Relaxen niedergelassen haben.

Musikgrößen wie Tocotronic, Kante, Sportfreunde Stiller und Blumfeld waren im Laufe von 25 Jahren schon zu Gast beim Luegbauern und auch zum Jubiläumsfestival ging die Post ab, mit Gruppen wie die aus München kommenden Beisspony und Das weiße Pferd. Auch Fenster, diese aus Berlin angereiste Gruppe von Musikern aus Frankreich, Amerika und Deutschland, wurde frenetisch gefeiert. Von London nach Lueg führte der Weg der brittischen Minimal-Band Mount Kimbie. Der Electro-Act Mouse on Mars ist besetzt mit Musikern aus Köln und Düsseldorf.

Thomas Lechner, der das Festival jahrelang inhaltlich prägte, hat die Leitung an Peter Wacha abgegeben. Wacha hat mit dem 76-jährigen Schlagzeuger Jaki Liebezeit (Can) für Puch „eine echte Krautrock-Legende“ gewinnen können.

Das vor 25 Jahren von den Gebrüdern Lehmair erstmals veranstaltete Open Air ist im Laufe der Jahre immer mal wieder von Regen und Unwetter überschattet worden. So war es auch bei der Jubiläums-Fete. Nach Einbruch der Dunkelheit bescherte der Himmel dem feiernden Volk länger anhaltenden Gewitterregen, doch ans Heimgehen dachten die Wenigsten.

Eine Gruppe von Studentinnen aus München und Nürnberg feierte schließlich mit Blumen im Haar einen Junggesellinnen-Abschied. Keinen Grund, restlos durchweicht vorzeitig das Festival zu verlassen, gab es auch für die Burschen aus dem nahen Ainhofen, die es jedes Jahr kaum erwarten können, bei Puch dabei zu sein. Nicht nur musikalisch, auch kulinarisch wird man da ja bestens versorgt. Es gab nicht nur Gegrilltes sondern auch Pizza, Crepés, Popcorn und Wassermelonen. Den Rotwein dazu hatten die meisten Besucher im Gepäck, aber auch der Veranstalter bot eine große Getränke-Palette an. Geht es nach Wacha, so wird es im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder so ein Festival in Lueg geben, dann aber vielleicht doch mal ohne Regen.