Pfaffenhofen
Leader wird jetzt international

Kooperationsprojekt mit litauischer Region angedacht - Vorstand wird um Anton Westner erweitert

18.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr

−Foto: Zurek, Magdalena, Geisenfeld

Pfaffenhofen (PK) Gesteckte Ziele erreicht, Kassenlage gut, volle Rückendeckung für den Vorstand - so lässt sich die Mitgliederversammlung der Lokalen Leader Aktionsgruppe (LAG) Pfaffenhofen zusammenfassen. Einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt wurde Landrat Martin Wolf.

Noch ist Wolf nach seinem Unfall nicht wieder im Amt - und so übernahm sein Stellvertreter, Bürgermeister Christian Staudter aus Geisenfeld, die Begrüßung der 18 Mitglieder, die der Einladung gefolgt waren. Ein besonderes Willkommen galt dabei den beiden Vertreterinnen der LAG-Region Utena aus Litauen, Jolita Umrasiéné und Edita Rykšyte, sowie Leadermanagerin Carmen Glaser und Koordinatorin Irmgard Neu-Schmid.

Ebenso kurz wie erfreulich fiel Glasers Bericht aus, der sich wie folgt zusammenfassen lässt: Lokale Entwicklungsstrategie abgeschlossen, alle Ziele erreicht und noch "ein bisserl Geld übrig" - konkret sind es 4017 Euro für Einzel- und 47 787 Euro für Kooperationsprojekte. Ein Teil davon könne zum Beispiel in den Bereich "Leben im Einklang mit der Natur" fließen, so eine von Glaser formulierte Option. Nachdem Wolnzach seine Pläne für eine Kulturhalle wohl nicht realisiert, werden zudem die bisher dafür geblockten 200 000 Euro im Fördertopf wieder frei. Auf dem Konto der LAG, das sich aus Mitgliedsbeiträgen speist und zur Deckung von Unkosten etwa bei Personal und Öffentlichkeitsarbeit dient, befinden sich derzeit laut Bericht 105 000 Euro. Bereits abgeschlossen sind Projekte wie der Archäologische Lehrpfad, der Hallertauer Hopfenturm und die Schaubäckerei. Was die übrigen Pläne angeht, habe man die im Leaderprozess definierten Meilensteine erreicht, erklärte Glaser.

Nachdem Michael Franken und Leonhard Sedlmeier als Prüfer eine ordentliche Kassenführung bestätigten, war die Entlastung des Vorstands eine reine Formsache. Gleiches galt für den Beschluss, die Satzung zu ändern: Im Vorstand wird es zukünftig zwei statt bisher einen stellvertretenden Vorsitzenden geben. Damit will man verhindern, dass wie aktuell durch den Ausfall von Martin Wolf alle Verantwortung beim allein vertretungsberechtigten Vize liegt. Diese Regelung sei praktikabler und sehr sinnvoll, befand Staudter.

Zum zweiten Stellvertreter wurde bei den folgenden Neuwahlen Anton Westner bestimmt. Den bisherigen Amtsinhabern Martin Wolf ( Vorsitzender), Christian Staudter (Stellvertreter), Andreas Meyer (Schatzmeister) sowie den Beisitzern Martin Seitz und Hans Wojta sprachen die Anwesenden das volle Vertrauen aus. Rechnungsprüfer bleibt Michael Franken, dem künftig Gerti Schwertfirm (für den scheidenden Leonhard Sedlá ?meier) zur Seite stehen wird. Auch im Steuerkreis haben sich keine Veränderungen ergeben.

Ohne Gegenstimme beschlossen wurde eine Änderung der Geschäftsordnung, die dem neu gewählten Gremium mehr Flexibilität verschafft. Statt zwei wird es künftig nur noch eine verpflichtende Sitzung des Steuerkreises pro Jahr geben.

Eine Einladung zur transnationalen Kooperation sprachen am Ende der Versammlung die beiden Vertreterinnen der litauischen LAG-Region Utena aus. Der Kontakt zwischen Glaser und ihrer Amtskollegin Umrasiéné war im Mai vergangenen Jahres bei einem europaweiten Leadertreffen zustande gekommen. Im Mittelpunkt einer potenziellen Zusammenarbeit steht die Künstlerin Marianne von Werefkin ("Blaue Reiter"), die einen Teil ihrer Jugend nahe der Provinzstadt Utena verbrachte. Ziel ist die Vernetzung von Einzelprojekten in den LAGs der Länder, in denen die Künstlerin gewirkt hat - dazu zählen auch Russland und Deutschland. Staudter begrüßte den Vorstoß. "Weil man im Leaderprozess voneinander lernen kann." Man werde die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit eingehend im Vorstand erörtern und gegebenenfalls in einer Arbeitsgruppe weiter vertiefen, kommentierte Westner den Vorstoß. Erste Ideen seitens der Mitglieder wurden von Glaser dabei sogleich festgehalten, sodass ein Startschuss durchaus möglich scheint.