Lausham
"Keine Lust mehr, in die Schule zu gehen"

Siebenjährige aus Lausham muss nach Reichertshausen in die Schule - Ihrer Mutter wäre Steinkirchen lieber

23.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Lausham (PK) Ihre Freunde fahren nach Steinkirchen, Lara geht in Reichertshausen zur Schule. Das Schulamt hat die Siebenjährige dort zugewiesen - ihre Mutter würde sie gerne in Steinkirchen zur Schule schicken.

Die siebenjährige Lara wohnt in Lausham. In die Schule geht sie in Reichertshausen. Obwohl die Steinkirchener Grundschule etwa eineinhalb Kilometer näher an Laras Wohnort liegt. 2,1 statt 3,5 Kilometer. Das gefällt ihrer Mama Nadine Gniosdorz überhaupt nicht. "Das ganze Dorf fährt nach Steinkirchen, nur unser Kind muss nach Reichertshausen", sagt die 30-Jährige. Momentan geht noch ein weiteres Kind aus Lausham in Laras Klasse. "Aber die Familie zieht wahrscheinlich weg", sagt Gniosdorz. "Lara muss dann als einziges Grundschulkind mit den Hauptschülern Bus fahren. Sie hat schon keine Lust mehr, in die Schule zu gehen."

Was für Nadine Gniosdorz das größte Problem ist: Ihre jüngere Tochter Nina (3) geht in Steinkirchen in den Kindergarten, da sei es einfach schwierig, das Abholen zu organisieren. Es wird nicht einfacher, wenn die junge Mutter bald einen neuen Job in München antritt.

Für die Klasseneinteilung zuständig ist Direktor Anton Siebler in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt. "Der Schulleiter handelt völlig korrekt", sagt die Leiterin des Schulamts, Karin Olesch. "Es ist nun mal grundsätzlich so, dass bei einer Schule mit zwei Schulhäusern irgendwo der Schnitt gemacht werden muss." Es gehe nun einmal nicht, dass in Steinkirchen 30 Kinder gehen, in Reichertshausen nur 24. "Es gibt keinen Grund, dem Wunsch nachzugeben. Wünsche werden berücksichtigt, so gut es geht", sagt Olesch. Aber: Einmal gebildete Klassen würden so bleiben, wie zu Beginn der ersten Klasse eingeteilt. "Man kann nicht immer auf ganz individuelle Bedürfnisse Rücksicht nehmen. Aber es ist alles zumutbar." Wenn ein anderes Kind wegziehe, sei das Pech. "Aber man macht da eigentlich keine Ausnahmen. Der Fall ist schon bis ans Kultusministerium gegangen, an der Situation hat sich nichts geändert: Der Direktor hat völlig korrekt gehandelt", bekräftigt Olesch.